Mobilfunkbefürworter versuchen immer wieder mal gerne den Eindruck zu erwecken, die Bedenken gegen EMF-Gesundheitsrisiken wären alle weitgehend zerstreut worden und der gesamte Themenkomplex sei ein Auslaufmodell. Tatsächlich trifft eher das Gegenteil zu. So startete die EU erst im März 2004 das Projekt EMF-NET (Laufzeit bis 2008) mit dem Ziel, die international vielfältigen Forschungsresultate über biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder wirkungsvoller und zielorientierter auszuwerten. Zu EMF-NET gehört eine Feuerwehrtruppe, die innerhalb von spätestens 48 Stunden auf heisse Themen reagiert und z. B. Regierungsstellen Interpretationshilfen zu einer neuen Studie gibt. Ihre Feuertaufe hatte diese Truppe vor wenigen Wochen, als es darum ging, der Spermastudie des Ungars Dr. Imre Fejes einige thematisch ähnliche Studien mit anderslautenden Resultaten entgegen zu halten (PDF, 124 KByte). Im Lenkungsausschuss des EMF-Projekts finden sich bekannte Namen wie Elizabeth Cardis (Koordination WHO-Interphone-Studie), Norbert Leitgeb (u. a. Mitglied der SSK) und Gerd Friedrich (Forschungsgemeinschaft Funk). Im Beirat findet sich mit Franz Adlkofer der Koordinator der Reflex-Studie, die als eine der wichtigsten Mobilfunkstudien mit kritischem Befund gilt (9.9.04-ll).
