Falsche Schlüsse (160): Fracking-Boom (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 24.08.2020, 23:15 (vor 1360 Tagen) @ H. Lamarr

In den USA bahnt sich ein Umweltskandal großen Ausmaßes an.

Fracking lohnt sich nur, wenn der Ölpreis hoch ist. Der Fracking-Boom vergangener Jahre in den USA beruhte auf der Wette, der Ölpreis werde hoch bleiben und weiter steigen. Doch es kam anders. Da der Ölpreis schon geraume Zeit tief ist, auch wegen der Coronakrise, geht in den USA eine Fracking-Firma nach der anderen pleite. Die spektakulären Folgen: Die US-Regierung schätzt laut New York Times, inzwischen sind mehr als drei Millionen Bohrstellen aufgegeben worden. Davon sollen zwei Millionen nicht sicher verschlossen sein und klimaschädliches Methan in einem Ausmaß emittieren, das den Auspuffgasen von 1,5 Millionen Autos entspricht. Alle Pleitefirmen haben offenbar eines gemeinsam: Sie haben, entgegen den Vorschriften, kein Geld zurückgelegt, um die Bohrstellen sauber schließen und gegen austretendes Gas sichern zu können. "Das ist der Gipfel beim Privatisieren der Gewinne und beim Sozialisieren des Schlamassels", twitterte ein Klimaaktivist. Die taz weiß über den Schlamassel noch viel mehr Unerquickliches zu berichten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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