Falsche Schlüsse (2): Katzenflöhe (Allgemein)

Schmetterling @, Donnerstag, 23.07.2009, 06:48 (vor 5411 Tagen) @ H. Lamarr

Doch dies stellte sich wenig später als kapitaler Irrtum heraus. Italien und die Katzen dort waren völlig schuldlos, denn die Brutstätte der Flöhe war zuhause auf Bertas Balkon. Dort hängt nämlich ein Nistkasten für Meisen. Tja, und eines der frisch geschlüpften Meislein hat es eben nicht geschafft, es lag unbemerkt tot im Kasten und wurde zur Brutstätte der Parasiten, die wir für Katzenflöhe hielten. Was es wirklich war - keine Ahnung. Tatsache ist, dass Berta die sprungfreudigen Tierchen irgendwann beim Betrachten des Nistkastens zufällig entdeckte, drinnen wimmelte es dann nur so davon. Das Küken war vermutlich am Beginn des Kurzurlaubs ums Leben gekommen, binnen vier Tage vermehrten sich die Parasiten rasend schnell und sprangen Berta an, als sie vom Urlaub zurückgekehrt ahnungslos die Blumen aufm Balkon inspizierte.

Wie leicht man sich doch irren kann ...

Ja.

Sooo schnell vermehren sich Flöhe nicht und Aas kommt allerhöchstens für Flohlarven als Futter in Betracht. (Normalerweise ernähren die sich von organischen Abfällen wie Hautschuppen und den Ausscheidungen der Altflöhe.) Flöhe benötigen frisches Blut und eigentlich sind sie wirtsspezifisch; wenn allerdings das Nest leer ist und den Flöhen eine Hungersnot droht, sind sie nicht so pingelig und saugen auch am Menschen (pro Saugakt meist mehrere Bisse je Floh).
Es ist anzunehmen, dass der Flohbefall des Nestes nicht aufgefallen ist, weil die Flöhe satt waren und es ist durchaus möglich, dass die Flöhe die Todesursache für den kleinen Vogel waren, zumindest haben sie zu einer Schwächung beigetragen.

Zu der Mikroskopaufnahme: Vogelmilben wären eher oval und haben acht Beine. Flöhe sind kompakter und eher keilformig. Auch wenn hier der Hinterleib fehlt, ist das recht gut zu sehen.


der Schmetterling


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