Mobilfunkgegnerin mit rechtsextremen Sympathien? (Allgemein)

Lilith, Mittwoch, 01.05.2013, 21:54 (vor 4184 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Neue Rheinische Zeitung" (NRhZ-Online) hat keinen guten Ruf, wenn es um Artikel über mögliche negative Begleiterscheinungen des Mobilfunks geht. Wie in "Rudis Resterampe" bekommt der Leser bevorzugt das geboten, was andere Redaktionen als unbrauchbar ablehnen würden.

Eine für kompetente Bekundungen zu Risiken des Mobilfunks fachlich überforderte Ex-Stewardess findet in der drittklassigen NRhZ eine öffentliche Plattform für ihren Artikel, der in unverantwortlicher Weise Ängste gegenüber Funkanwendungen in der Bevölkerung sät oder schürt.

Es ist wieder passiert.

Diesmal versucht sich die Ex-Stewardess an einer Kritik am Verband IZMF. Auch unsere "Eva" scheint schon ganz verzückt darüber zu sein.

Autorin Gudrun Kaufmann hat auch eine eigene Homepage. Ihre diversen Ausbildungsgänge wecken wenig Vertrauen. Zu einer wissenschaftlich fundierten Ausbildung hat es wohl nicht so recht gereicht, wohl aber zu diversen Seminaren und zweifelhaften Titeln.

Für Kenner der von rechtem, völkischem und esoterischem Gedankengut durchwirkten Szene der Mobilfunkgegner sind einige ihrer Buchtipps nicht überraschend. Besonders die Schreibereien des Max Otto Bruker scheinen ihr als "Standardwerke" ans Herz gewachsen zu sein. Der Mann geniesst in der rechten Eso- und Naturmystikszene einen soliden Ruf.

Warum wohl bloß, darüber kann man bei Wikipedia so einiges lesen.

- Bruker war 1960 Gründungsmitglied des "Weltbund zum Schutz des Lebens" in Deutschland. Die beiden ersten Jahrzehnte dieses "Weltbundes", Sektion Deutschland, waren durch allerlei Fragwürdigkeiten geprägt. Interessant ist dabei ein Blitzlicht auf die Kollegenschaft Brukers, innerhalb derer er sich über Jahrzehnte hinweg recht gut zurechtzufinden schien. Dazu Wikipedia:

"Streit um die Zuständigkeiten auf internationaler Ebene, politische Verdächtigungen wegen der Verbindungen in Ostblockstaaten und zahlreiche Prozesse gegen Atomkraftwerke in Deutschland führten schließlich zum Zerfall der Organisation. In Deutschland traten Mitglieder aus dem nationalen Landesverband der 'Sektion Deutschland' aus und schlossen sich der Gründungsorganisation im österreichischen Salzburg an. Als Gründe wurde dabei u.a. angegeben, die heimatlichen Vereinsaktivisten hätten rechtsextreme Ziele. Die Kritik richtete sich insbesondere gegen den rechtsextremen Präsidenten Werner Georg Haverbeck (WSL-Präsident von 1974–1982) und seinem Vizepräsidenten, dem Holocaust-Leugner Ernst Otto Cohrs (Vizepräsident von 1974–1982). Als im Mai 1981 auf einer Bundesvorstandssitzung Haverbeck und Cohrs ihre Ämter dem Präsidium zur Verfügung stellten, falls sie sich vom NS-System oder Hitler distanzieren müssten, wurde ein entsprechender Antrag fallengelassen. 1982 ersetzte Max Otto Bruker Haverbeck als 1. Präsident."

- Von 1972 bis 1982 wurde Bruker als „Wissenschaftlicher Beirat“ der rechtsextremen Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung im Impressum ihres Organs, der Zeitschrift Neue Anthropologie, geführt.

- 1981 gehörte er zu den Erstunterzeichnern der Initiative „Ausländerstopp jetzt“ der NPD-Nebenorganisation Bürgerinitiative Ausländerstopp.

- Von 1976 bis 1979 war Bruker stellvertretender Vorsitzender des extrem rechten 5%-Block-Wahlbündnisses.

- 1978 initiierte er die Gründung der Wählerinitiative Grüne Liste Rheinland-Pfalz, aus der später bei den rheinland-pfälzischen Landtagswahlen die »NPD-Grüne Liste« hervorging.

Sicher wird Autorin Gudrun Kaufmann ihre Gründe dafür haben, warum ihr der ganz offensichtlich rechtsextrem gestrickte Bruker ein geschätzter "Standard" ist. Vermutlich findet sie seine rechte Naturphilosophiererei insgesamt irgendwie gut. Mit Brukers Ernährungsvorschlägen und anderen spinnerten Ideen der verhassten Gesellschaft die diversen "Zivilisationskrankheiten" auszutreiben, das kann sich für manche und manchen zu einem lebensabendsvergällenden Lebensauftrag auswachsen.

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Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.

"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Esoterik, Extremismus, NRhZ-Online, Aggression, Mind Control, Rechte Szene


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