Und wo bitte ist der Widerspruch? (Allgemein)

krause99, Dienstag, 12.08.2008, 17:54 (vor 5763 Tagen) @ H. Lamarr

Für die späte Reaktion bitte ich um Nachsicht.

Kein Problem, ich werde mich in diesem Thread auch wieder rar machen müssen. Aber drei Antworten bin ich Ihnen schuldig:

Nun, da ich bekanntlich kein Wissenschaftler bin habe ich hier meine Meinung kund getan und keine wissenschaftliche Stellungnahme abgegeben. Da dies deutlich als Meinungsäußerung erkennbar ist, weiß ich nicht recht, was Sie daran stört.

1. Ich weiß, Sie sind kein Wissenschaftler: OK, war von mir ja auch nicht ganz ernst gemeint. Aber als reine Meinungsäußerung habe ich das auch nicht gerade empfunden. Sie sind technisch geschult und Ihre, mit den Attributen "schwach" und "an der Empfindlichkeitsgrenze" versehenen Messwerte werden sicherlich richtig gemessen sein und sie zeigen damit gewollt eine Tendenz. Ich habe sie als verallgemeinernd empfunden, vor allem wegen dieses Satzteils:

"(vorausgesetzt, die Messwerte oben gelten generell)"

Und darauf bauen Sie Ihre Ablehnung der Empfehlung "WLAN nicht in Schulen".

2. Aber Ihre Messwerte darf man nicht verallgemeinern. Ein paar Gründe:
a. Nicht ohne Grund hat Dr. Bornkessel Max. und typische Werte angegeben. Es ist ein Hinweis auf eine Glockenkurve (ob normalverteilt oder nicht, sei dahin gestellt). Aber es gibt Abweichungen (sogar sehr starke nach beiden Seiten. AnKa verweist gern genüßlich auf die "Null-Komma-Nix-Los-Seite" und ich auf die andere, grenzwertige, weil sich dort das ganze Leid abspielt über dass wir hier streiten.

Jetzt kommt ein weiterer Fakt hinzu: Auch wir Menschen lassen uns bzgl. Krankheiten, Eigenschaften, Schwierigkeiten usw. auf so einer Glockenkurve ansiedeln.

Ich bitte um Nachsicht falls ich jetzt zum "N"-ten Male etwas Triviales aus verschiedenen Threads wiederhole, aber da hier immer wieder hartnäckig zwei Sichten aufeinander zu prallen, kann dies eigentlich nicht schaden. Ich behaupte jetzt (nicht wissenschaftlich fundiert ;-)), wenn sich in einer bestimmten Personengruppe die Ausläufer dieser zwei Glockenkurven ungünstig treffen, so haben wir die Betroffenen vor uns, die unter - subjektiv zu starken - EMF leiden. Und zu diesen zähle ich pauschal alle Kinder für die Sie hier Entwarnung geben wollen. Die sitzen stundenlang in der Schule und zu Hause in diesen Feldern.

b. Dr. Bornkessel hat auch diese Grafik
[image]
erstellt und auch eine wichtige Korrektur dazu ist von ihm. ER warnt davor im Nahbereich (<250 m !) die pkysikalischen Gesetze anzuwenden. Ob Laptop oder PC vor einem Kind steht ist dabei fast wurscht, die Leistungsflußdichte kann sich bei 1 m Abstand in einer Raum immer zwischen Maxima und Minima bewegen. Und damit sind wir wieder bei den Überlegungen mit den ungünstigen Glockenkurvenseiten.

c. es gibt WLAN-Karten (z.B. in meinem Laptop T30), die strahlte dauernd. Im Mittel kamen 4mW/qm bei mir an. Das Viech hatte auch keine Antenne, sondern das ganze Gerät strahlte irgendwo.

Zurück zu Ihrer 2. Frage:

Zum BfS: Wie und wovor genau warnt denn das BfS mehr?

ich beziehe mich auf das Info-Blatt (2008): Moderne Kommunikationstechnologien - Bluetooth und WLAN", BfS, Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Dirk Daiber.

Unter der Überschrift: Vorsorge und Empfehlungen schreibt er u.a.
Zitat: ...Bevorzugen Sie herkömmliche Kabelverbindungen, wenn auf den Einsatz von Bluetooth und WLAN verzichtet werden kann.... Zitatende.
Sie können mir natürlich jetzt vorwerfen, dass da weder etwas von "Kindern" noch von "Warnen" steht. OK, ich zähle halt 1 und 1 anders zusammen als Sie.

"W-LAN raus aus Schulen" mag eine öffentlichkeitswirksame Forderung oder Maßnahme sein, funktechnisch ist W-LAN selbst unter ungünstigen Bedingungen (siehe oben) eine belanglose Belastung, um die man sich nicht sorgen braucht (vorausgesetzt, die Messwerte oben gelten generell).

Tun sie aber nicht !

W-LAN ohne Körperkontakt ist typischerweise bei weniger als 0,001 % angesiedelt, also bei weniger als 100 µW/m², und das ist ein Wert, der mir nun überhaupt keine Sorge bereitet, wenn meine Kinder sich dem täglich ein paar Schulstunden aussetzen (zuhause haben wir durchaus auch höhere Werte).
Denn ich kenne kein Studienkollektiv, damit meine ich eine Reihe von sagen wir mal aus dem Bauch heraus drei Studien (gleicher Zielrichtung), die widerspruchslos zu dem Schluss gekommen sind, dass bei 100 µW/m² Mobilfunkstrahlung oder meinetwegen 500 µW/m² der Körper eines Menschen irgendwie Schaden nimmt. Wenn Sie andere Informationen haben, posten Sie diese mit Quellenangabe bitte hier.

Zu Ihrer 3. Frage, Antwort 1 und 2 einbeziehend: Woher sollten Sie auch solche Studien kennen, gibt es ja noch nicht einmal wirkliche Langzeitstudien zum Thema Handy und das ist ja schon ein paar Tage länger im Einsatz. Aber genau deshalb würde ich hier ebenfalls keine Entwarnung ins Forum setzen.

Tags:
BI, Kinder, Bild, Messwerte, Bornkessel, Sendeleistung


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