Vom Blut zum Urin und Melatonin (Allgemein)
Auf der Rückfahrt ließen wir uns in München in der Praxis von Dr. Scheiner Blut abnehmen
Ja, schon, aber wozu? Zur Melatoninbestimmung jedenfalls nicht. Denn Dr. Scheiner verwendet dafür kein Blut, sondern Urin. Er schreibt:
Zur Melatoninbestimmung soll der Melatoninspiegel der nächtlichen Schlafphase, spätestens aber ab 23.00 Uhr, durch ein Sammeln des Urins in dem vom Labor speziell zur Verfügung gestellten Urinsammelbehälter gesammelt werden. Für die meisten bedeutet dies ein einmaliges morgendliches Wasserlassen nach einer (hoffentlich) durchschlafenen Nacht (bis spätestens 7.00 Uhr). (+ zusätzliches Wasserlassen beim evtl. nächtlichen Aufstehen)
Quelle: Hinweise für den Arzt
Offenbar gibt es jedoch unterschiedliche Methoden der Melatoninpegelbestimmung, auch im Blutserum, wie sich in diesem neuen (Juni 2007) Dokument des RKI (Robert Koch Institut) nachlesen lässt. Ob die mit unterschiedlichen Methoden ermittelten Werte vergleichbar sind ist allerdings angesichts der folgenden Bewertung des RKI schon wieder fast belanglos: Die Bestimmung von Melatonin bzw. seinen Metaboliten kann für den klinisch-umweltmedizinischen Bereich nicht empfohlen werden, da die Messergebnisse keine sinnvollen Aussagen oder Rückschlüsse mit Bezug auf biologische Wirkungen von elektromagnetischen Feldern erlauben. Die für die Durchführung von Reihenuntersuchungen bei Mobilfunk-Exponierten postulierten Gründe sind spekulativ und basieren nicht auf einem validierten diagnostischen Ansatz.
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass das RKI kein korrumpierter Laden ist, sondern eine der angesehendsten medizinischen Institutionen Deutschlands, dann stehen die EMF-Melatoninuntersuchungen auf schwachen Beinen.
Verantwortlich für den RKI-Text ist Dr. med. B. Heinzow (Landesamt für Gesundheit und Arbeitssicherheit des Landes Schleswig-Holstein). Es wäre wirklich mal interessant, ihn mit Dr. Scheiner zu einem öffentlichen Streitgespräch zusammenzubringen, in dem es um die Klärung der Frage geht: Was ist dran, an der EMF-Melatoninhypothese.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Gast,
03.10.2007, 00:42
- Kempten: Blutwertveränderungen beobachtet -
charles,
03.10.2007, 08:44
- Wissenschaftliches wäre jetzt an der Reihe - H. Lamarr, 03.10.2007, 13:13
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Kuddel,
03.10.2007, 11:16
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caro,
03.10.2007, 12:10
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caro,
03.10.2007, 12:10
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KlaKla,
03.10.2007, 17:03
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03.10.2007, 20:28
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H. Lamarr,
03.10.2007, 21:56
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H. Lamarr,
03.10.2007, 23:27
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03.10.2007, 23:53
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04.10.2007, 00:36
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- Der heiße Stuhl für Scheiner? - KlaKla, 04.10.2007, 08:31
- Keller -> Kunstlicht -> Melatoninstörung -
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