Das Havanna-Syndrom medienkritisch gesehen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.12.2020, 19:08 (vor 1236 Tagen) @ H. Lamarr

Microwave News, USA, weisen auf einen Artikel der medienkritischen Website Fair hin (Fairness & Accuracy in Reporting), der den Vorfall auf Kuba und andere ähnliche Ereignisse aus einem anderen Blickwinkel als üblich betrachtet. So erzählt Fair von einem CIA-Agenten, der sich 2017 in Moskau mit einer unbekannten Waffe angegriffen fühlte und Symptome berichtete (Kopfschmerzen, Übelkeit Schwindel), die schätzungsweise auch ungefähr 1 Milliarde Menschen kennen, die an gewöhnlichen Migräneanfällen leiden. Fair stört sich zu Recht an der Dramatisierung solcher Ereignisse durch die Medien, die auch, selbst wenn die Primärquellen davon nicht sprechen, unverzüglich Russland als Angreifer ausmachen. Am jüngsten Erklärungsversuch der Akademie der Wissenschaften in den USA beanstandet Fair, dass das schon länger bekannte plausible Erklärungsmodell, laut zirpende Grillen der Gattung Anurogryllus Celerinictus seien für den gemeldeten "Schallangriff" auf Kuba verantwortlich, mit keinem Wort in Erwägung gezogen wurde.

Das Angenehme an Microwave News ist, dass diese Website zwar klar mobilfunkkritisch ausgerichtet ist, der Betreiber Louis Slesin im Gegensatz zu gesinnungsgleichen anderen Websites jedoch hin und wieder auch auf Artikel hinweist, deren Erwähnung unter seinen Gesinnungsfreunden als reaktionär strikt abgelehnt wird. Dies verschafft Microwave News über die Grenzen der von sturem Lagerdenken geprägten Mobilfunkdebatte hinaus Ansehen und Respekt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Slesin, Russland, Kuba, Havanna-Syndrom


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