Gro Harlem Brundtland: Wie ich elektrosensibel wurde (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 15:59 (vor 4146 Tagen) @ Doris

..die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, die der Zeitung „Oslo Dagbladet“ erzählte, sie bekomme Kopfschmerzen, wenn sie Mobilfunkstrahlung ausgesetzt sei.

Mobilfunkgegnerin Magda Havas will, so meldet es Teilnehmer "unsereiner" im GHz-Forum, im April 2012 von Frau Brundtland öffentlich folgende Auskunft über die Ursache ihrer "Elektrosensibilität" bekommen haben:

”Let me tell you how I became electrically sensitive. In my case, it was an accident with a microwave oven. While making lunch for my husband and myself, I placed some food in the microwave oven on a plate that had blue flowers. The plate began to spark, and foolishly, I went closer to have a look. My eyes were damaged and I was blinded for one year. I still have poor eyesight. It turned out that the flowers were made of cobalt blue paint and we know not to put metal into a microwave oven. This happened only two months after I become Director-General of the World Health Organization. I had researched before putting a microwave oven in my home and had convinced myself that it would not be dangerous—which was not correct.

From that incident I became electrically sensitive. I have been heavily criticized as scaring people from using cell phones because I told the truth about my illness.

Auf deutsch in etwa ...

Lassen Sie mich Ihnen erzählen, wie ich elektrisch empfindlich wurde. In meinem Fall war es ein Unfall mit einem Mikrowellenofen. Beim Zubreiten des Mittagessens für mich und meinen Mann stellte ich einige Nahrungsmittel auf einer Platte mit blauen Blumenmotiven in den Mikrowellenofen. Die Platte begann nach dem Einschalten des Ofens Funken zu sprühen und dummerweise bin ich näher hingegangen, um mir das anzusehen. Meine Augen wurden dadurch in Mitleidenschaft gezogen und die Nachwirkungen der Blendung dauerten ein ganzes Jahr. Mein Sehvermögen ist noch immer beeinträchtigt. Es stellte sich heraus, dass die blauen Blumenmotive mit kobalthaltiger Farbe gemalt waren und Metall darf bekanntlich nicht in einen Mikrowellenofen. Der Vorfall ereignete sich bereits zwei Monate nach meiner Ernennung zur Generaldirektorin der WHO. Vor der Anschaffung des Mikrowellenofens hatte ich mich informiert und war zu der Einschätzung gekommen, so ein Gerät sei ungefährlich - ein Fehler.

Dieser Vorfall machte mich elektrisch empfindlich. Weil ich die Wahrheit über meine Krankheit erzählte wurde mir heftig vorgeworfen, Ängste gegenüber dem Gebrauch von Mobiltelefonen zu verbreiten.

So weit so gut. Subjektiv hat Frau Brundland damit Auskunft gegeben, objektiv betrachtet erlaubt diese Schilderung den Rückschluss, dass ihre EHS psychischer Natur und dem geschilderten Schreckerlebnis geschuldet ist. Physikalisch/medizinisch wüsste ich keinen einzigen Grund, warum sie beim Betrachten des Funkenbogens in einer Mikrowelle objektiv elektrosensibel geworden sein soll. Meine Kinder haben aus Jux und Tollerei Alufolie zu Kugeln geformt und in die Mikrowelle gelegt, um sich an dem Funkenspektakel zu vergnügen, das nach dem Einschalten einsetzte. Und natürlich darf Metall unter bestimmten Umständen in eine Mikrowelle, zuweilen ist es dort sogar ausgesprochen nützlich (z.B. Löffel in Teetasse), um die gleichmäßigere Erhitzung einer Flüssigkeit zu gewährleisten.

Es ist erstaunlich, dass eine Frau von Frau Brundtlands Bildungsniveau und mit ihren Zugangsmöglichkeiten zu Wissen, sich dennoch ganz dem subjektiv Erlebten hingibt und nicht mehr davon abzubringen ist. Wieder ein Beispiel dafür, dass Überzeugung der ärgste Feind der Wahrheit ist. Man müsste Frau Brundtland mit den Mitteln der Phobiebekämpfung vorsichtig therapieren, eigentlich müsste dies bei ihr auf die klassische Art und Weise (dosiert dem Angsterzeuger aussetzen) ganz gut funktionieren. Schade, die Medizin hat dafür explizit noch keine Ausbildungsprogramme für Therapeuten ausgearbeitet.

Die Auskunft soll Brundtland am 19. April 2012 im Anschluss an eine Festrede an der kanadischen Waterloo-Universität während einer kurzen Frage-Antwort-Runde den Zuhörern gegeben haben.

Eine zweite Quelle, die Magda Havas bestätigt, gibt es nicht. Die wörtlichen Ausführungen von Havas' beruhen nicht auf einer Aufzeichnung des Gesagten, sondern auf der Erinnerung von Havas.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum