Reden wir doch lieber über den VfB (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 30.06.2008, 22:20 (vor 5771 Tagen) @ Doris

Die Stuttgarter BI zitiert Salford so:

Aha, die "Stuttgarter". Nun dann schauen wir mal nach, wo diesmal der Wurm drin ist, weit kann er nicht sein ...

Erst im Mai 2008 stellte Prof.Salford (Uni Lund, Schweden) neue Ergebnisse der Gefährlichkeit (bes. für Kinder) der Handynutzung und der Basisstationen für das Gehirn (Blut-Hirn-Schranke) weit unter den Grenzwerten vor:Wenn Mobilfunkstrahlung selbst bei extrem niedrigen Strahlungsintensitäten dazu führt, dass dem Nutzer sein eigenes Albumin die Blut-Hirn-Schranke überquert,

Was soll das denn?! Der Gedanke, dass nicht mein eigenes Albumin, sondern das eines anderen, z.B. eines Stuttgarters, meine BHS überquert, ist mir ausgesprochen unangenehm.

dann können in derselben Richtung womöglich auch andere unerwünschte und giftige Moleküle aus dem Blut in das Hirngewebe übertreten, sich dort anreichern und die Neuronen und Gliazellen des Gehirns schädigen.

Hört, hört: Da wurde doch tatsächlich ein womöglich eingewebt. Wie aber verträgt sich das denn mit der oben noch uneingeschränkt reingepressten Gefährlichkeit? Was muss dem Schreiber dieser Sicherheitsanker "womöglich" schwer gefallen sein, wo er doch viel lieber uneingeschränkt auf Panik macht. Und weil es so ist, bleibt es auch bei einmal "womöglich", wobei ich fast wetten möchte, dass das englische Original nicht so sparsam damit umgeht.

Der SAR-Wert von ca. 1 mW/kg tritt bei einer Mobiltelefonantenne im Abstand von über einem Meter auf und bei einer Mobilfunkanlage in einer Entfernung von rund 150 - 200 Metern.

Ach du lieber Himmel, wo hat er das denn gefunden? Wirklich "präzise" Angaben, die da gemacht werden, "über einem (1) Meter" sind 1,01 Meter, 5 Meter, 20 Meter oder auch 200 Meter. Und wo bitte geht in diese Angabe die Sendeleistung ein? Wieder mal nicht gewusst, dass Handys nicht konstant Volldampf senden? Noch besser ist der Wert, der für Basisstationen genannt wird: 1 mW/kg in 150 bis 200 Metern. Pauschalisieren ist die Kunst der Doofen. Also was nun, GSM oder UMTS? 10 W oder 50 W Sendeleistung? Ganz abgesehen davon, dass auch Dr. Eder mal umgerechnet hat und auf einen ganz anderen Wert kommt, nämlich bei einem 20-W-Sender in 100 Meter Entfernung auf 10 µW/kg - also trotz geringerer Entfernung nur 1/100 von 1 mW/kg! Eder hat sein Fallbeispiel mit FDTD simulieren lassen. Und die "Stuttgarter"?

Das ist auch als passives Mobiltelefonieren der Bystander bezeichnet worden.

Der - was? Erst der "Mast muss weg" und jetzt der "Bystander" - irgendwie passt bei diesen Scheinriesen wirklich alles, aber auch alles, auf wundersame Weise zusammen. Da kann doch kein Mensch ernst bleiben ;-).

Auch auf das Tumorrisiko weist er hin. Eine seiner Schlussfolgerungen: keine Handymasten in der Nähe von Kindergärten und Schulen. Die Bundesregierung ignoriert auch diese Erkenntnisse.

Moment mal, wo schlägt sich hier denn das oben so verschämt eingeschobene womöglich nieder? Außerdem glaube ich den Stuttgartern sowieso kein Wort, dazu lagen die mir viel zu oft neben der Spur. So wie jetzt, wo kurzerhand Salfords "missglückte" BHS-Folgestudie aus dem letzten Jahr mal wieder dezent unter den Teppich gekehrt wird, weil die nicht ins Stuttgarter Panikkonzept passt. Die einäugigen Interpretationen aus Stuttgart sind für mich belanglos, sie bringen mich weder in Verlegenheit, noch bringen sie mich weiter. Und Sie?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Scheinriesen, Panikparolen


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