Können wir jetzt über Salford reden? (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 01.07.2008, 10:57 (vor 5772 Tagen) @ H. Lamarr

Aha, die "Stuttgarter". Nun dann schauen wir mal nach, wo diesmal der Wurm drin ist, weit kann er nicht sein ...

Ich wusste es.....:-) Glauben Sie wirklich, ich stelle hier in dieses Forum Beiträge von den Stuttgarter ein, die ich nicht selber überprüft habe? Können wir uns nun dem Inhalt bzw. Salford zuwenden? Es ist dieses Papier, um das es geht

Was soll das denn?! Der Gedanke, dass nicht mein eigenes Albumin, sondern das eines anderen, z.B. eines Stuttgarters, meine BHS überquert, ist mir ausgesprochen unangenehm.

Das ist einfach eine etwas unglückliche Übersetzung. Im Original (Seite 1) heißt es

If mobile communication, even at extremely low energy levels,causes the users' own albumin to leak out through the BBB, also other unwanted and toxic molecules in the blood, may leak into the brain tissue and concentrate in and damage the neurons and glial cells of the brain

Wo er das Wort "überquert" her hat, ist mir nicht klar. Eigentlich heißt es
"wenn Mobilkommunikation (also eigentlich Handytelefonate und nicht Mobilfunkstrahlung) sogar bei extrem niedrigen Werten beim Nutzer ein Austreten des eigenen ?? (welches sonst!) Albumin durch die BHS bewirkt,...

Also, kein Stuttgarter überquert Ihre BHS, das können wir dann abhaken ;-)

dann können in derselben Richtung womöglich auch andere unerwünschte und

Hört, hört: Da wurde doch tatsächlich ein womöglich eingewebt.

Das "womöglich" haben die Stuttgarter hinzugefügt, im Original steht es nicht (s.o.)
"....also other unwanted and toxic molecules in the blood, may leak into the brain tissue....

Salford war da nicht so vorsichtig !

aber verträgt sich das denn mit der oben noch uneingeschränkt reingepressten Gefährlichkeit? Was muss dem Schreiber dieser Sicherheitsanker "womöglich" schwer gefallen sein, wo er doch viel lieber uneingeschränkt auf Panik macht.

Da tun Sie ihm unrecht

Und weil es so ist, bleibt es auch bei einmal "womöglich", wobei ich fast wetten möchte, dass das englische Original nicht so sparsam damit umgeht.

Sie hätten's lesen müssen, das Original, bevor Sie so leichtfertig wetten wollen :-)

Der SAR-Wert von ca. 1 mW/kg tritt bei einer Mobiltelefonantenne im Abstand von über einem Meter auf und bei einer Mobilfunkanlage in einer Entfernung von rund 150 - 200 Metern.


Ach du lieber Himmel, wo hat er das denn gefunden?

Im Original !

The SAR value of around 1 mW/kg exists at a distance of more than one meter away from the mobile phone antenna and at a distance of about 150 - 200 meters from a base station. This was described as the "passive mobile phoning" of the bystanders (Salford et al 2001)

Wirklich "präzise" Angaben, die da gemacht werden, "über einem (1) Meter" sind 1,01 Meter, 5 Meter, 20 Meter oder auch 200 Meter.

es soll vermutlich eher bedeuten "der SAR Wert von ca. 1 mW/kg ist in einer Entfernung von mehr als einem Meter von der Mobiltelefonantenne (noch) vorhanden.

Angabe die Sendeleistung ein? Wieder mal nicht gewusst, dass Handys nicht konstant Volldampf senden? Noch besser ist der Wert, der für Basisstationen genannt wird: 1 mW/kg in 150 bis 200 Metern. Pauschalisieren ist die Kunst der Doofen. Also was nun, GSM oder UMTS? 10 W oder 50 W Sendeleistung? Ganz abgesehen davon, dass auch Dr. Eder mal umgerechnet hat und auf einen ganz anderen Wert kommt, nämlich bei einem 20-W-Sender in 100 Meter Entfernung auf 10 µW/kg - also trotz geringerer Entfernung nur 1/100 von 1 mW/kg!

Diese Aussage hat Salford gemacht und nicht die Stuttgarter und für mich ist das nun wirklich primär, räume allerdings ein, dass derartige Pauschalaussagen zu Entfernungen ängsteschürend sind. Aber die macht Salford.
Primär ist, öffnet sich bei derartig niedrigen WErten, die im täglichen Leben durchaus anzutreffen sind, wirklich die BHS? Um das geht es mir vorranging.

Eder hat sein Fallbeispiel mit FDTD simulieren lassen. Und die "Stuttgarter"?

Die Stuttgarter haben gar nichts gemacht, außer lediglich Aussagen von Salford übersetzt. Mehr haben sie auch nicht behauptet.

Der - was? Erst der "Mast muss weg" und jetzt der "Bystander" - irgendwie passt bei diesen Scheinriesen wirklich alles, aber auch alles, auf wundersame Weise zusammen. Da kann doch kein Mensch ernst bleiben ;-).

Mein Gott, denen ist halt keine gescheite Deutung von Bystanders eingefallen. Wörtlich übersetzt heißt es "Zuschauer" bzw. "Schaulustige" Das passt in dem Fall eben nicht unbedingt, meinen tut Salford mit Bystanders "diejenigen, die nahe bei einem Handytelefonierer stehen und sozusagen passiv telefonieren".
Beziehen tut sich Salford auf eine Studie aus dem Jahre 2001, dazu finde ich nicht wirklich was aus der ich das herauslesen kann.

Auch auf das Tumorrisiko weist er hin.

Richtig auf Blatt 2 macht er dazu Aussagen und belegt diese mit Studien von Belyaev (2006) (das ist der, der auch UMTS Schäden festgestellt hat) und Nittby (2008)

Auch auf Erinnerungsprobleme und Orientierungsschwierigkeiten der Ratten bei GSM Bestrahlung verweist er und belegt diese mit der neuen Studie von Nittby et al (2008)

Eine seiner Schlussfolgerungen: keine Handymasten in der Nähe von Kindergärten und Schulen.


Damit meint er diesen Teil, da tu ich mir etwas schwerer mit der Übersetzung bzw. ich lese nicht diese Empfehlung so heraus wie Hensinger. (Blatt 3)

Q. Are children in schools more susceptible to the effects of nearby masts even if they do not spend the whole day in school?
A: It is generally held that the young, developing brain is more vulnerable than the adult brain. Concerning the masts placed on the school houses, it should be kept in mind, that it is the directed beam from the mast that carries the microwaves and that in many instances, the beam is directed above the school houses and yard to reach mobile phone users at distance from the mast itself.

Die Bundesregierung ignoriert auch diese Erkenntnisse.

Dieser Satz musste natürlich sein. Im Moment wird eine Stellungnahme nach der anderen zu Gabriels Aussage bzw. Verharmlosung verfasst und macht ganz aufgeregt die Runde. Strenggenommen hat Gabriel nach dem deutschen Mobilfunkforschungsprogramm gewertet und kann nicht sämtliche Appelle und sonstige Aussagungen und Mahnungen verschiedener Wissenschaftler aus anderen Ländern mit berücksichtigen, zumal diese ja auch nicht auf dem Prüfstand waren. Das sollte korrekterweise schon berücksichtigt werden. Ob hier in Deutschland die Sache eher lasch behandelt wird oder ob man es genau wissen will, das kann man diskutieren, aber nicht, dass Gabriel die Erkenntnisse von Salford nicht berücksichtigt hat.

Fortsetzung.

Tags:
, Blut-Hirn-Schranke, Salford


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