Stellungnahme des Bildungsministeriums Saarland (Allgemein)

Doris @, Montag, 04.08.2008, 22:48 (vor 5940 Tagen) @ KlaKla

Einerseits rät der Umweltminister Sigmar Gabriel Eltern, Kinder fern zu halten von der Funktechnik weil noch ein unbekanntes Risiko vorherrscht und andre seits binden Musen Funktechnik (Handy) ein um Kindern den Besuch attraktiver zu gestalten. Je besser die Eltern aufgeklärt sind und je weniger Kinder ein eigenes Handy haben desto eher floppt diese Idee.

Am 21.07. habe ich Frau Dr. Reichrath auf die Diskussion im Forum zu dem geplanten Projekt hingewiesen und sie um Stellungnahme gebeten. Diese Bindung schon in jungen Jahren an ein Handy würde in Zusammenhang mit den ungeklärten Risiken der Handynutzung durch Kinder in der Kritik stehen. Ich habe sie sowohl auf die Stellungnahme des BfS zu Handynutzung durch Kinder und auch zu den jüngsten Ergebnissen des DMF hingewiesen. Auf eine Veröffentlichung der Antwort hier im Forum habe ich Herrn Torsten Rott, an den die Beantwortung delegiert wurde, hingewiesen.

Hier seine Antwort:

Sehr geehrte Frau.....

haben Sie Dank für Ihre Nachricht und die Nachfrage zum Pilotprojekt. Es freut uns, dass Sie sehr am Wohl unserer Kinder interessiert sind.

Nach Rücksprache mit den am Projekt Beteiligten, kann ich Ihnen mitteilen, dass es gerade der Vorteil dieses Systems ist, welches das Museum einsetzt, dass man keine Telefonie nutzt. Insofern gibt es während des Betriebs des Handyquiz keine Telefonstrahlung, da die Telefonie des Handys nicht aktiv ist. Damit unterscheidet sich das Vorhaben von anderen Systemen, welche die Daten über das Telefonnetz transferierten. Dennoch ist die Nutzung des Systems optional, da ein Besuch der Ausstellung auch ohne dessen Nutzung sehr interessant und lehrreich ist. Möchte man den Rundgang aber mit dem Quiz machen, kann man sich entscheiden, ob man die Applikation auf das eigene Handy per Bluetooth zu Beginn des Rundganges laden möchte. Oder man bedient sich eines Ausleihhandys. Dort ist die Applikation bereits installiert und die SIM-Karte inaktiv, d.h. eine Telefoniefunktion ist gar nicht möglich.

Lassen Sie mich ergänzend darauf hinweisen, dass das Quiz für Jugendliche der Sekundarstufe 1 und 2 und nicht - wie von Ihnen vermutet* - für Kinder im Vorschulalter bzw. Kleinkinder vorgesehen ist. Nicht nur, weil es über Lesen/Schreiben funktioniert. Sondern auch die Inhalte erfordern eine gewisse Bildungsstufe. So lautet z.B. eine Frage, die auf dem Display zu lesen ist: "Welcher Herrscher übte eine besonders strenge Pressekontrolle aus?" Ergänzend erhält der Jugendliche den Hinweis "Schau im nächsten Raum nach und tippe dann Deine Antwort ein." Eine sehr kurze audiovisuelle Datei gibt es als Begrüßung beim Einstieg in das Quiz. Zur Nutzung des Systems während des Rundgangs wird das Handy nicht am Ohr getragen.

mit freundlichen Grüßen

Torsten Rott

* ich habe in meiner Anfrage nur von Kindern allgemein gesprochen, habe gerade nochmals nachgeschaut. Aber ein gewisses Alter müssen die Kinder wohl haben, um Fragen in der Art beantworten zu können und da treffen wir wohl nur auf einen geringen Prozentsatz Kinder und Jugendlicher, die noch kein eigenes Handy haben. Verschiedene Institutionen nützen diese alltägliche Situation und bauen die Welt immer mehr um ein Handy herum auf. Die fehlenden Langzeitrisiken und evtl. höhere Risiken durch Kinder sind der Öffentlichkeit nicht deutlich genug übermittelt worden. Kein "normaler" Mensch verirrt sich auf die Seiten des BfS und die Parteien, die sich mittlerweile ein wenig um das Thema kümmern, befriedigen die Volkesseele und kümmern sich mehr um die Mobilfunkbasisstationen.
Fazit: Da liegt noch viel im Argen

Tags:
, Kinder, Brief


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