Eine interaktive Online-Feldsimulation fürs Umfeld von Mobilfunk-Basisstationen ist jetzt beim Informationszentrum Mobilfunk, Berlin, abrufbar. Nach Eingabe oder Auswahl diverser Werte für zwei benachbarte Gebäude mit Sendemasten (Gebäudehöhe, Gebäudebreite, Gebäudeabstand, Masthöhe, Sendeleistung) wird die Strahlungsverteilung berechnet und grafisch dargestellt. Sogar der Beugungseffekt an Dachkanten und die Reflexion am Nachbargebäude werden (pauschal) im dargestellten Strahlennebel berücksichtigt. Stolperstein: Die Simulation verlangt für die Sendeleistung die Auswahl klein, mittel oder groß. Was bitte soll man hier nehmen? Konkrete Angaben zur Sendeleistung einer Station hüten die Mobilfunker als Betriebsgeheimnis und die RegTP-Standortbescheinigung einer Station gibt zur Sendeleistung keine Auskunft...
Dennoch: Mobilfunkgegner sollten keine Berührungsängste haben und sich die, trotz diverser Ungereimtheiten, durchaus gelungene Simulation ansehen. Denn das grundlegende Verständnis der Strahlungsverteilung um einen Sendemasten herum fördert sie allemal. Mit der korrekten Wiedergabe konkreter Strahlungsszenarien ist die Simulation, ihres relativ einfachen Berechnungsmodells wegen, jedoch überfordert. Ein Ersatz für Messungen ist sie auf keinen Fall. Gleichwohl zeigt die Darstellung der Strahlungsverteilung in der Häuserschlucht unmissverständlich, wo die höchsten Belastungswerte sind: Nämlich bevorzugt in den oberen Stockwerken und nicht am Erdboden, wo teure staatlich finanzierte Messprogramme unermüdlich nur schwache Belastungen feststellen (19.9.03-ll).
