Coronakrise: Da geht es nur mit Drohungen, Angst und Schrecken (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.08.2020, 22:37 (vor 1367 Tagen) @ Gast

Verstand und Moral reichen nach Auffassung des Bremer Biologen und Hirnforschers Gerhard Roth nicht, um Menschen bei der Stange zu halten, wenn es darum geht, die Hygieneregeln in der Corona-Pandemie weiter zu beherzigen. Besonders schwierig sei der Umgang mit einem harten Kern Unbelehrbarer, denen Rücksichtnahme und Fakten völlig egal seien, sagte der Neurowissenschaftler dem Evangelischen Pressedienst.

Auch im Interview mit der Badischen Zeitung (BZ) erweist sich Roth als Hardliner. Eine Kostprobe:

BZ: Wirken aus Ihrer Sicht Kampagnen wie die AHA-Plakate, die uns gerade Abstand, Hygiene und Alltagsmaske als Corona-Vorsorge eintrichtern sollen?

Roth: AHA ist eigentlich viel zu intellektuell, denn die Formel muss ich entziffern. Man darf die psychisch-emotionale Schlichtheit dieser Denkvorgänge nicht unterbewerten. Man muss ganz klar kommunizieren, eher in einem warnenden Ton: Leute, einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten. Ganz einfach gesagt: Reine Appelle an Verstand und Einsicht haben überhaupt keine Wirkung. Das ist eine hirnphysiologische Tatsache. Die Zentren nämlich, in denen unser Verstand arbeitet, haben gar keine intensiven Verbindungen zu den Bereichen, die unsere Gefühle bestimmen und unser Handeln steuern. Umgekehrt wäre es schon so, dass die Gefühle unser Denken in den Griff bekommen und etwa Panik auslösen können. Aber der Weg von der Ratio runter auf die Gefühle und auf das Handeln, das ist ziemlich unwirksam. Wer eine nachhaltige Reaktion auslösen will, muss also immer auch Emotionales zufüttern. Bei den Einsichtigen muss das nicht der emotionale Vorschlaghammer sein, aber bei anderen schon. Da geht es nur mit Drohungen, Angst und Schrecken.

Kommentar: Meine Erfahrungen mit bockigen Mobilfunkgegnern bestätigen Roths Auffassung: Reine Appelle an Verstand und Einsicht haben überhaupt keine Wirkung. Nur, wie ist z.B. bei den Herrn Hensinger, Gutbier und Jakob Emotionales zuzufüttern? Schmeicheln? Kommt nicht infrage! Dann schon eher Roths Vorschlag: Die muss man eventuell einsperren, bei aller humanistischen Gesinnung :wink:. Vielleicht gelten bei meinen "Kunden" aber auch ganz andere Regeln als bei störrischen Verweigerern der Coranamaßnahmen, weil sie alle materiellen oder immateriellen Profit aus ihrem Tun ziehen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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