Coronakrise: Einfluss auf die Medienfreiheit (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 22.05.2020, 02:13 (vor 1454 Tagen) @ H. Lamarr

Auch die Faktenchecker werden den Desinformanten immer hinterherrennen. Es sei denn, das Recht zur freien Erfindung oder Verbreitung von Blödsinn, das sich vom Nischendasein mit dem Aufkommen des Internets zum Volkssport entwickelt hat, wird überdacht und dem Zeitgeist behutsam angepasst.

Der Einfluss des Coronavirus auf die Medienfreiheit

Übersetzung des englischen Originals ins Deutsche <hier>.

Kommentar: In dem Beitrag der Denkfabrik geht es um die Bedrohung der Medienfreiheit durch Regierungen in aller Welt. Eine durchaus legitime Betrachtung, wenn unter dem Vorwand der Coronakrise die Freiheit der klassischen Medien eingeschränkt wird. Was ich bei den Denkfabrikanten jedoch vermisse ist die Erweiterung der Betrachtung auf das Internet [image]und die sich dort ausbreitenden "alternativen Medien", die mit "alternativen Fakten" gezielt verlogene Desinformation betreiben und unbegründete Zweifel säen, z.B. um die gesellschaftliche Ordnung zu zerstören, das Vertrauen in die Wissenschaft zu untergraben und grundlegende staatliche Autoritäten zu korrodieren. Die mühsam erkämpfte Meinungsfreiheit in Rechtsstaaten wird dazu missbraucht, eben diese Meinungsfreiheit in Gefahr zu bringen oder zu beseitigen. Meine Sorge ist: Haben sich unter die Verteidiger der strikten Meinungsfreiheit bereits Desinformaten eingeschlichen? Und: Wenn uns nicht umgehend etwas einfällt, der gezielten massenhaften Desinformation anständig Herr zu werden, können die Rechtsstaaten diesen Selbstzerstörungsmechanismus ab einem bestimmten Punkt nicht mehr stoppen und gehen – meinungsfrei – zugrunde. Danach wird Meinungsfreiheit wahrscheinlich für geraume Zeit zum Fremdwort.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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