Viele Eltern hilflos (Allgemein)

sleepless, Sonntag, 24.09.2006, 14:40 (vor 6885 Tagen) @ KlaKla

Weltfremdheit, weil ich bei mehr Handys als Einwohnern in D - keine Inseln der Glückseligkeit allein durch strenge Verbote schaffen kann, die sowieso unkontrollierbar sind.

Weltfremd nur, wenn Sie glauben damit eine Insel der Glückseligkeit erreichen zu können.

???
Wenn ich womit eine Insel der Glückseligkeit erreichen kann?

Das Handyverbot an Schulen ist genauso kontrollierbar wie das Handyverbot beim Autofahren ohne Freisprechanlage. Nur die Konsequenzen unterscheiden sich. Beim Handyverbot an bayerischen Schulen können Schulleitung und Lehrer erzieherischen Einfluss nehmen auf die Kinder und Eltern.

Schön zu lesen, wie sich diese darauf freuen erzieherischen Einfluss zu nehmen und was die davon unmittelbar Betroffenen so halten: http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/959/72887/

Es wird immer Leute geben die sich über Verbote hinweg setzen. Aber in der Regel wird sich daran gehalten, weil andernfalls Konsequenzen drohen.

Schon mal darüber nachgedacht, dass mit einem allgemeinen Verbot 1) ein Großteil, vermutlich/hoffentlich die Mehrheit der Schüler für das Fehlverhalten einiger weniger bestraft und sollten sie nicht darauf verzichten wollen kriminalisiert wird?

2) der Reiz des Verbotenen dadurch sogar noch ungemein zunehmen könnte?

Ohne Regeln würde das Zusammenleben von Menschen in einer Gesellschaft nicht funktionieren.

Ich bin keineswegs gegen das Verbot jugendgefährdender, gewaltverherrlichender Darstellungen etc. Aber das ist sowieso alles schon geregelt, die gesetzliche Handhabe um dagegen vorzugehen existiert bereits seit langem.

Hilflosigkeit macht sich breit, wenn jeder tun und machen kann was er will. Und das wider um hat zur Folge Gewalt und Depression.

Die Hilflosigkeit äußert sich für mich darin, dass hier blindlings eines der Medien verboten werden soll, über das derartige Inhalte ausgetauscht werden. Und das noch nicht mal konsequent, sondern lediglich während der Schulzeit, so als ob die Jugendlichen auch nicht in ihrer Freizeit genügend Gelegenheit hätten die Filme auszutauschen. Etwas überspitzt: Mit dieser Maßnahme wird meiner Meinung nach auch kein einziges Kind davor bewahrt mit diesen Darstellungen konfrontiert zu werden, dies muss ja noch nicht mal auf dem Handy passieren. (Eigener Computer??)

Statt sich also tatsächlich inhaltlicht mit dem Problem auseinanderzusetzen (eben zum Beispiel durch den Einsatz von Medienpädagogen und die Bearbeitung des Themas im Unterricht) wird hier den Lehrern sinnlos Arbeit aufgehalst und sich geschickt aus der Affäre gezogen. Schließlich hat die Politik ja prompt reagiert und hat durch das Verbot energisch für eine Eindämmung des Problems gesorgt! Warum nur muss ich da an eine gewisse Vogelart mit nackten Beinen denken?

P.S. Einer der Artikel in ihrem verlinkten Thread demonstriert dies übrigens ganz schön:

Angriff in Munster nur aus Spaß:
"Ein Lehrer habe eingegriffen und die Digitalkamera an sich genommen. "

Hier geht es um eine simple Digicam, kein Wort von Handy!
Slapping ist ein Phänomen, das nicht nur auf Foto-Handys beschränkt ist, sicher mögen diese durch ihre Fotofunktion das Potenzial zum Missbrauch bieten, aber ein Verbot von Handys ist damit offenbar nur gefährliches rumdoktern an Symptomen. Oder sollen Digicams in Zukunft nur noch an Volljährige abgegeben werden?


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