Wer misst, misst Mist (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 18.09.2017, 23:05 (vor 2432 Tagen) @ charles

Ich habe ein Beuer CM58 Gelenk Blutmessgerät.
Während mein Versuch habe ich es daurend um Gelenk und betätige nur die On/Off Taste.

Innerhalb unsere Wohnung (3e Stock) BlutdruckL 130.
Ich gehe nach draussen und stehe neben unserem Fordertür.
Nach wenigen Augenblicken messe ich nochmals: 174.
Gehe wieder in die Wohnung, und messe wieder nach wenigen Augenblicken: 153.

So etwas ist doch sehr merkwürdig.

Mensch, "Charles" jetzt sind Sie schon so lange dabei und wissen noch immer nicht, worauf es ankommt. Ich will Ihnen erklären was ich damit meine.

Handgelenk-Blutdruckmessgeräte messen meiner Erfahrung nach ausgesprochen unzuverlässig und sind einem Oberarm-Messgerät deutlich unterlegen.

Ich behaupte, die Schwankungsbreite ihrer Messungen ist keineswegs merkwürdig, sondern völlig normal. Wenn ich unter unveränderten Bedingungen aufeinander folgende Messungen (etwa 5 Minuten Pause zwischen zwei Messungen) mit einem Handgelenk-Messgerät machte, waren die Abweichungen sogar noch größer.

Erschwerend kommt hinzu: Da Sie ohne Verblindung arbeiten müssen, können Sie nicht ausschließen, dass bereits Ihre Erwartungshaltung (draußen ist der Blutdruck bestimmt wieder höher als drinnen ...) sich erwartungsgemäß auf Ihren Blutdruck auswirkt.

Der dritte Einwand, dass nämlich Blutdruck-Messgeräte möglicherweise nicht einstrahlfest sind und ggf. Phantasiewerte anzeigen, trifft in Ihrem Fall nicht zu, da dies nur bei relativ hohen Feldstärken (nahes Endgerät) ein Problem darstellt.

Ihre Experimente sind prinzipiell zu begrüßen, "Charles", nur sind Sie mir dabei viel zu unkritisch und ergebnisfixiert. Sie sollten mehr Sorgfalt aufs Ausschließen von Confoundern aufwenden. Machen Sie z.B. mal an zehn Tagen je zwei Vergleichsmessungen unter konstanten Bedingungen (Pause zwischen den Messungen beachten), um überhaupt einmal die Toleranzen Ihres Messgeräts bestimmen zu können. In der Bedienungsanleitung werden Sie wahrscheinlich keine Angaben zum Messfehler finden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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