Eltersdorfer Mobilfunkmast 2012: Hilflos statt Argument (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 14.05.2012, 00:30 (vor 4386 Tagen) @ real-think

Die BI hat auch gegen die Masthöhe als „Schwarzbau“ geklagt und eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Innenminister geschickt.

Je höher der Mast, desto geringer sind die Immissionen im Nahbereich. Ist den Klägern der Mast nicht hoch genug?

Das wird immer mehr lächerlich, da Mobilfunkmasten ungefährlich sind.
Die anderen Erlanger lachen nur noch über die „komischen Eltersdorfer“.:no:

Nicht nur die anderen Erlanger. Das Problem dieser BI dürfte sein: Wie kommen wir da nur wieder raus - ohne als Deppen dazustehen. Das kann also auf dieser Ebene der schwelenden Trümmer (aus alten starken BI-Kampfzeiten mit Traktor und Fackelzug) noch eine zeitlang weiter gehen, bis den Leuten dort eine Exit-Strategie vermittelt worden ist.

Wer kann was zu den Thesen auf Plakat 1 etwas sagen ?

1. WHO 2011 - Mobilfunk möglicherweise krebserregend.

Danken Sie der BI für dieses Argument. Die WHO bezieht die Klassifizierung 2B auf körpernahe Funkfelder (Handys), nicht auf Sendemasten. Der Mast in Eltersdorf bewirkt, dass Handys dort mit geringerer Sendeleistung arbeiten müssen, der Mast ist daher ganz im Sinne dieser BI.

2. Europarat - Nicht thermische Mobilfunkstrahlung biologisch schädlich für Menschen.

Danken Sie der BI für dieses Argument. Der Beschluss des Europarats ist das Verdienst eines einzigen Europarat-Mitglieds, das zugleich einen Verein wie die Bürgerwelle anführt. Das IZgMF hat dazu einen umfassenden Beitrag in Vorbereitung. Also: Keine Angst vor Funkwellen, sondern nur noch ein wenig Geduld.

3. Gerichtsurteil Italien - Gehirntumor durch Mobilfunkstrahlung.

Danken Sie der BI für dieses Argument. Denn dieses Urteil bezieht sich allein auf DECT-/Handynutzung, natürlich auch diesmal nicht auf Sendemasten (siehe oben unter 1). Details zu dem Vorgang gibt's hier.

4. 2,5- bis 5-fach höhere Belastung als im Durchschnitt ...

Na und? 5 x Null ist noch immer Null. Da die Durchschnittsbefeldung ungefähr so aussagekräftig ist wie ein über alle Berufe gemitteltes Monatseinkommen, ist dieses Argument inhaltlich eine wertlose Hülse und sachlich bedeutungslos, weil die Immissionen in Deutschland - außer auf einer Stuttgarter Dachterrasse - irgendwo zwischen 0 und vielleicht höchstens 5 Prozent Grenzwertausschöpfung herumkrebsen. Wenn die Jungs in Eltersdorf Mumm in den Knochen haben, dann sollen sie konkrete Messwerte veröffentlichen, sauber gemessen mit den üblichen Begleitangaben. Dann können wir weiter sehen.

Vielleicht sollte man diese BI in Eltersdorf besser unbeachtet einfach vor sich hinsterben lassen. Dies könnte die Agoniephase verkürzen und den Mitgliedern die schmerzfreie Aufgabe des Irrwegs erleichtern. Beachtung könnte das Gegenteil bewirken, krampfhaftes Weitermachen, weil man sich beobachtet fühlt und Peinlichkeiten vermeiden möchte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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