Brumm-Test statt Schmetterlings-Test? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 12.01.2011, 19:46 (vor 4871 Tagen) @ hans

Er ist, gemäss eigener Aussage, in der Lage zwischen Handdymasten und W-LAN (beim W-LAN sogar das verwendete Frequenzband) zu unterscheiden.

Danke, "Hans", von Sagen & Fabelwesen habe ich aber inzwischen die Nase ziemlich voll, übern Daumen wurden bisher rund 2000 EHS wie dieser "Brumm" von der (seriösen) Wissenschaft auf den Prüfstand gesetzt und dort haben sie dann allerlei gespürt, nur eben das nicht, wovon sie dachten, sie könnten es mit traumwandlerischer Sicherheit.

Beispiel: Neulich rief mich einer an, der berichtete von seiner extrem EMF-sensiblen Frau. Die würde jeden Test bestehen, sagte er. Wenn er abends von der Arbeit nachhause käme, würde er vor Betreten des Hauses stets sein Handy ausschalten, um sie zu schonen. Manchmal aber würde er es vergessen, und dann würde sie es spüren und ihn nach 10 oder 15 Minuten ermahnen, doch bitte das Handy auszuschalten.

So weit so gut.

Und dann habe ich dem Mann gesagt, dass ein eingeschaltetes Handy, das im Flur auf einer Ablage liegt, nicht sendet. Klar, dass ich ihn auch auf den Location-Update-Impuls hingewiesen habe, dessen Wiederholfrequenz mit der kurzen Reaktionszeit der Frau aber so gar nicht zusammenpassen will. Da hat der Anrufer erst mal gestaunt und war völlig verunsichert, was es denn dann sei, was seine Frau spüre (er tippte dann auf NF). Ich habe ihm zur Klärung einen Bordmitteltest empfohlen und ihm eingeschärft, dass er diesen ohne "Verblindung" erst gar nicht starten brauche, weil so ein Test ohne Verblindung für die Tonne sei.

Womit ich nur sagen will: Die unerschütterte Überzeugung des Anrufers, seine Frau könne EHS-Tests zu 100 % bestehen, schlug während des 2 1/2-stündigen Telefonats um in vorsichtige Skepsis. Er sagte dann zu, einen ihm sinnvoll erscheinenden Test (iPhone mit Datentransfer, darauf reagiere sie totsicher) mit ihr "blind" zu machen. Ich glaube wir haben allein über die Frage, ob er ihr den Blindtest überhaupt ankündigen solle, zehn Minuten diskutiert.

Kurz: Ich traue diesem "Brumm" keinen Zentimeter übern Weg, "Schmetterling" schon.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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