2025-06-13: Tag der Elektrohypersensibilität (EHS) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 16.06.2025, 21:56 (vor 2 Tagen) @ H. Lamarr

Publikationsdatum: 13. Juni 2025
Titel: Tag der Elektrohypersensibilität (EHS) am 16. Juni: Bundesregierung kann Betroffenen helfen
Inhalt: Elektrosensibilität (EHS) als Umwelterkrankung anerkennen – Schutzzonen für Betroffene schaffen.
Kommentar: Diagnose-Funk erzählt mit seiner "Pressemitteilung" Volontären die Geschichte vom Pferd. Das hat Tradition. Seit mindestens 20 Jahren versucht ein dubioses Bündnis von Anti-Mobilfunk-Vereinen, Geschäftemachern und eine handvoll Wissenschaftler vergeblich, das Krankheitsbild "Elektrosensibilität" von der Psyche weg hin zur Physis zu verlagern. Dazu ist jedes Mittel recht, vorneweg Desinformation. Die "Pressemitteilung" ist voll davon.
Ein Beispiel will zeigen, wie der Verein in der "Pressemitteilung" einen dürren Sachverhalt für seine Zwecke umdeutet. Gemeint sind die in dem Technikfolgenbericht des TAB vom Februar 2023 genannten Schutzzonen, "in denen z.B. die Verwendung von Mobiltelefonen oder die Errichtung von Sendeanlagen verboten oder stark eingeschränkt" sein könnten. Die in der "Pressemitteilung" zitierte Textpassage steht tatsächlich so auch in dem TAB-Bericht. Diagnose-Funk schiebt sie dem Leser der "Pressemitteilung" jedoch zuerst fälschlich als Forderung des TAB unter, etwas später dann zutreffender als Vorschlag.
Entscheidend aber ist: Diagnose-Funk suggeriert, das TAB hätte bei seinem Vorsorgevorschlag exklusiv "Elektrosensible" im Blick gehabt. Dafür gibt es jedoch keinen einzigen Beleg in dem 440 Seiten umfassenden Bericht. Besagte Textpassage taucht in dem Bericht mehrfach im Wortlaut auf, kein Vorkommen zeigt jedoch einen Zusammenhang mit "Elektrosensiblen". Aller Voraussicht nach dachten die Autoren des TAB-Berichts bei der zitierten "Schutzzonen"-Textpassage an ganz andere plausiblere Zusammenhänge wie Mobiltelefonverbote in Schulen und Errichtungsverbote für Basisstationen in Naturschutzgebieten.
Soviel zu der angeblichen "Schutzzonenforderung" des TAB für "Elektrosensible". Auf dem gleichen manipulativen Niveau geht es in der "Pressemitteilung" weiter. Ich bitte deshalb um Verständnis, dass ich darauf nicht weiter gezielt eintreten möchte, sondern zu drei Stichwörtern nur Links anbiete: EWSA, EU-Parlament, Europarat, Radarsoldaten sind keine Elektrosensiblen, Landesärztekammer Ba-Wü fordert nicht.
Es ist eine bekannte Spezialität von Diagnose-Funk, Sachverhalte so zu präsentieren, dass ein Fehler dem Verein schwarz auf weiß nicht nachzuweisen ist, weil der Fehler erst im Kopf des irregeführten Lesers entsteht. Unklar ist, ob diese Spezialität eine hohe Kunst der Desinformation ist oder nur der Unfähigkeit geschuldet ist, sich unmissverständlich zu artikulieren.
Google-News: Abgefragt am 16. Juni 2025 ergab Google-News 0 relevante Treffer.
Hintergrund: Faktencheck - Diagnose-Funk will TAB-Bericht entwerten
Warum Medien Pressemitteilungen von Diagnose-Funk meiden

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Diagnose-Funk, Desinformation, Schutzzonen, Manipulation, Irreführung, TAB, Tricksen, Täuschen, Technikfolgenabschätzung, Welttag der Elektrosensibilität


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum