Und was ist mit den Bewohnern des Sendemasten-Waldes? (Allgemein)

Stefan, Montag, 23.05.2005, 12:24 (vor 7285 Tagen) @ H. Lamarr

Die Darstellung von Spatenpauli sollte nicht falsch verstanden werden. Sie ist etwas irreführend, weil sie zunächst den Anschein erweckt, daß die MF-Betreiber die Strahlung minimieren. Diese Bedingung wird erst in einem Nebensatz nach der Aufzählung a bis d erwähnt, sie ist aber entscheidend. Die Betreiber lehnen dies heute beharrlich ab, da sie es wegen der absurd hohen Grenzwerte nicht müssen, sie verletzen keine Gesetze. Grund: Die Immissionsschutzverordnung ist völlig veraltet. Es existieren Konzernabsprachen der Kommunikationsindustrie gegen den technischen Fortschritt, so daß sich ein Wettbewerb des Mittelstandes hin zu Technologien mit geringer Belastung nicht zustande kommt. Ansätze werden unterdrückt. Wenn die Entwicklung bei Autos so verlaufen wäre, würden jetzt noch qualmende und stinkende Vehikel durch die Straßen tuckern. Es ist für die Betreiber viel bequemer, mit der schlampigen Standortplanung fortzufahren, die bekanntlich durch die Firma enorm (München) und uns (SMTS) schon vor drei Jahren aufgedeckt wurde. All das wäre leicht zu ändern, die Kostenfrage ist nur vorgeschoben. Bei gutem Willen, wenn die Gesundheitsvorsorge an erster Stelle stünde, hätten wir längst keine Kranken mehr durch den Mobilfunk.

a) Auf den Hausdächern muß gar nichts stehen, es reichen Straßenlaternen.
b) Von Gerechtigkeit zu reden, wenn alle bestrahlt werden, das ist aus meiner Sicht kein akzeptables Argument.
c) Die Betreiber machen heute die Netze dichter ohne Reduzierung der Strahlung, nichts ist schwächer.
d) Das stimmt

Dichtere Sendernetze soll nach der MiniWatt-Studie frühestens nach 2009 unter dem Namen "Pikonetze" erprobt werden, denn man hat ja so viel Zeit: Heutzutage kann angeblich gar keiner krank werden, "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" - das ist ein alter Spruch, den jeder aus der DDR kennt. Es ist davon auszugehen, daß Pikonetze billiger, nicht teurer sind als die heutigen Netze. Eine Erprobung in der Praxis wurde von Vodafon 2002 in München und 2003 in Taucha bei Leipzig verhindert, und seitdem wird stereotyp behauptet, diese Möglichkeit wäre nicht erwiesen (Helmut Zeitz Vodafon zuletzt am 3. Mai 05 in Taucha). Die Antennen kosten 50 € statt 50.000 €, dafür sind es viel mehr. Die Behauptung, das wäre teurer, ist eine Schutzbehauptung, die wir nicht ungeprüft übernehmen sollten.

Außerdem ist nichts wertvoller als die Gesundheit, die Betreiber haben keine Haftpflichtversicherung für Strahlungsschäden der Bevölkerung - diese liegen bereits nachweisbar vor. Bürger bezeichnen den Mobilfunk bereits als den "schleichenden Tod". Zu Verstecken gibt es bei den Antennen der Pikonetze nichts, weil sie winzig sind und überhaupt nicht auffallen. Kein Antennenwald zu sehen, keine Scheußlichkeit, das sind völlig falsche Vorstellungen.

Wenn auch die Sendeleistungen noch winzig werden - weil Innenversorgung und Außenversorgung getrennt sind - (so, daß die baubiologischen Werte der Immission eingehalten werden, die mindestens 10 millionenfach ! unter den heutigen liegen können), dann wird Mobilfunk ziemlich umweltverträglich und außerdem können mehr Kunden bedient werden. Bis auf ein Restrisiko, daß nur vermeidbar ist, wenn man Mikrowellen für die Kommunikation verbietet.


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