Lebenslügen (Allgemein)

Lilith, Mittwoch, 26.12.2012, 18:14 (vor 4161 Tagen) @ Raylauncher

Betrachten Sie mal die Lebensläufe bekannter Kritiker. Irgendwann gab es bei fast jedem diesen Knick in der Vita, der mit einer mehr oder weniger plausiblen Lebenslüge "verkauft" wird.

Meine Theorie: Oft ist dieser "Knick in der Vita" nichts anderes als der Zeitpunkt der Pensionierung. Mit der Pensionierung beginnt eine Phase der Umorientierung und Sinnsuche.

Diese führt die davon betroffenen älteren Herren zunächst in die heimische Küche. Hier will der von jetzt an den ganzen Tag über anwesende Göttergatte seiner fleissigen Ehefrau ab sofort alles neu organisieren. Die tritt darob aber in den Streik. Das treibt den pensionierten Sinnsucher dann wieder hinaus aus der Küche: hin zu einem Ort, von dem aus er alsbald, im Idealfall gemeinsam mit Gleichgesinnten, irgendeinen wirren Widerstand gegen all diese Handytypen und unfähigen Politiker dort draußen lostreten wird. Im Verlauf seiner lebensendzeitlichen Sinnsuche hat er zwar keinen Sinn gefunden, aber immerhin: Schuldige. Für abwechslungsreichen Zeitvertreib ist ab nun gesorgt.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

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, Silbergrauen


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