Manfred Spitzer: Bit für Bit in die "Einsamkeit" (Allgemein)
Das schwächelnde Diagnose-Funk-Projekt "Diagnose Media" müht sich zwar redlich den Eindruck zu erwecken, Prof. Manfred Spitzer sei einer der ihren, doch noch zeigt der bekannte Hirnforscher den Stuttgarter Elektrosmog-Alarmisten die kalte Schulter. Er hat auch so schon genug Ärger am Hals, seit er das Grundübel des Jetzt in der "Digitalisierung" schlechthin zu erkennen glaubt. Spitzer ist auf gutem Weg es Franz Beckenbauer, Toni Sailer oder Dieter Wedel gleich zu tun, und von der respektierten Autorität auf einem Fachgebiet am Karriereende in die Einsamkeit unerwartet Gestrauchelter abzurutschen.
Auszug aus Spiegel Online vom 11. März 2018:
Aktuell ist der Psychiater und Hirnforscher Spitzer wieder medial präsent, mit den gleichen Thesen, die er schon seit vielen Jahren vertritt, und die sich im Kern so zusammenfassen lassen: Computer, Bildschirme, Smartphones, digitale Medien im Allgemeinen und in der Schule im Besonderen sind von Übel. Sie zerstören unser Denkvermögen, unser Gedächtnis, unseren Orientierungssinn und so weiter. Sie sind sogar, das kommt in seinem neuen Buch "Einsamkeit" heraus, für einen wachsenden "Narzissmus" und eine Abnahme der Empathiefähigkeit verantwortlich. Auch in diesem Buch kommt die Wendung "Studien zeigen" wieder ziemlich oft vor, und auch in diesem Fall ist bei der Interpretation der betreffenden Passagen Vorsicht geboten.
Diagnose-Funk, wie Spitzer bis über beide Ohren in "Studien" als fremder Rückhalt für verwegene eigene Behauptungen verliebt, muss sich ranhalten, wollen sie vom Glanz Spitzers noch ein paar Strahlen abhaben bevor es zu spät ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –