Frage: Stromaufnahme einer BTS (Allgemein)

RDW, Dienstag, 28.11.2006, 17:48 (vor 6807 Tagen) @ H. Lamarr

Es gibt aber auch Outdoor-Anlagen anderer Hersteller


Sie verstehen darunter sicher auch den, der mit A anfängt und seinen Deutschlandsitz in Nürnberg hat ;-). Wie dem auch sei, danke, auch Ihre Anwort hilft mir weiter.

Vielleich dies noch: Sie betonen "Outdoor". Kann ich daraus schließen, dass Indoor-Anlagen, die irgendwo im Keller oder im Speicher stehen, in aller Regel - egal welcher Hersteller - ohne stromfressendes Kühlaggregat auskommen? Und: Gehe ich recht in der Annahme, dass eine Anhebung der HF-Sendeleistung (z. B. von 30 W auf 50 W) nicht mehr nennenswert in die Energiebilanz einer BTS eingeht?

Der Name ist richtig, nur der Ort ist falsch. Doch kommen wir zum Thema:

Der Hauptunterschied zwischen Indoor- und Outdooranlagen ist der Outdoor-Schrank, aus dem die Wärme hinaus muss. Manche Hersteller mach(t)en das mit Klimaanlagen, andere mit Wärmetauschern, die die Wärme aus dem geschlossenen inneren Luftkreislauf über eine Art Kühlrippen per Lüfter nach aussen bringen. Das spart deutlich Strom und entfällt bei Indoor-Anlagen völlig, da es dort nur einen Luftkreislauf gibt. Ein Wärmetauscher braucht um die hundert Watt pro Schrank.
Der Unterschied zwischen Medium- und Highpower-Sendern (beispielsweise 30 bzw. 50 Watt) macht pro Sender bei der Stromaufnahme immerhin 50 - 60 Watt aus, bei 12 Kanälen kommt da bei der Spitzenleistung schon etwas zusammen.

Übrigens muss man sich vor Missverständnissen bei den Sendeleistungen hüten: Denn die Sendeleistung der jeweiligen Sendeendstufen ist weder die Sendeleistung am Antennenanschluss der Basisstation geschweige denn die an der Antenne selbst. Denn zwischen Senderendstufe und Antennenanschluss liegen immer die Antennennetzwerke, welche ganz gehörig Leistung schlucken. Im Fall einer Standardanlage mit vier Kanälen an einer Antenne (pro Sektor) sind das über 4 dB, also bleiben von z. B. 30 Watt vom Sender kaum mehr als 10 Watt am Antennenanschluss übrig. Es gibt je nach Konfiguration und Art der Anlage jedoch auch große Unterschiede in der Dämpfung des zugehörigen Antennennetzwerkes, sodass eine pauschale Aussage unmöglich ist - und für Laien in Sachen Mobilfunkanlagentechnik beliebig viel Raum für Irrtümer und Fehlinterpretationen bietet.

RDW


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