Die FGF als "Industrieverein" (Allgemein)

dlsasv @, Samstag, 11.03.2006, 00:21 (vor 7038 Tagen)
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 11.03.2006, 16:26

Es ist sicher kein Geheimnis, dass der Vorstand der FGF zu 7/8 aus Industrie-, Betreiber- und "Diensteanbieter"vertretern besteht (FGF-Vorstand).
Nun bleibt aber der Hinweis, dass diese Gruppierungen unter den Mitgliedern eine Minderheit stellen (FGF-Mitglieder).
Wenn nun alle Mitglieder gleichberechtigt wären, so könnte man die FGF bestenfalls als temporär industriedominiert betrachten - aufgrund deren Dominanz im Vorstand. Diese stünde aber auf wackeligen Beinen.

Bemerkenswert finde ich es daher, dass die Zusammensetzung des Vorstandes in der Satzung festgelegt ist (FGF-Satzung):

"Der Vorstand besteht aus 8 Mitgliedern. Er setzt sich zusammen aus
- 3 Repräsentanten der Mitgliedergruppe Industrie
- 3 Repräsentanten der Mitgliedergruppe Netzbetreiber
- 1 Repräsentanten der Mitgliedergruppe Diensteanbieter
- 1 Repräsentanten der Mitgliedergruppe Öffentliche Verwaltungen/Organisationen/Behörden. [...]
"

Tatsächlich sind die Mitglieder also nicht gleichberechtigt, die "Wahl" des Vorstandes ist eigentlich eine Scheinwahl (anders wäre die Zusammensetzung des Vorstandes verwunderlich). Die Industriedominanz im Vorstand ist durch die Satzung festzementiert.

Nun wäre es noch interessant, wer die Mitglieder der Arbeitsgruppen (FGF-Organisation) sind. Hierüber habe ich jedoch nichts auf der Homepage gefunden.

Tags:
, FGF, Lobby

Die FGF als "Industrieverein"

H. Lamarr @, München, Samstag, 11.03.2006, 12:44 (vor 7038 Tagen) @ dlsasv

Die Industriedominanz im Vorstand ist durch die Satzung festzementiert.

Da macht sich Unbehagen breit und es fallen einem alle möglichen Sprichwörter ein, die es zum Thema Interessenskonflikt gibt. Dennoch ist die FGF meines Wissens nach noch nicht in Flagranti bei einer eindeutig üblen Sache erwischt worden, wie es z. B. der Tabakindustrie passiert ist. Und die FGF-Infoline hat ja auch keine Hemmungen, Mobilfunkkritisches aufzugreifen, was diese Publikation ziemlich glaubhaft macht. Worauf ich hinaus will: Gibt es über die Verdachtsmomente hinaus Handfestes, was eindeutig zeigt, dass die FGF mit gezinkten Karten spielt? Wenn sie dies tut, müsste sie doch sichtbare Spuren hinterlassen, an denen sich das Treiben veranschaulichen lässt, z. B. gezieltes Weglassen von belastendem Material oder dergleichen. Oder kann man spurenlos manipulieren, ohne damit gleichzeitig wirkungslos zu werden? Ich glaube, wir bräuchten einen jungen Günther Wallraff, der das mal auskundschaftet.

Nun wäre es noch interessant, wer die Mitglieder der Arbeitsgruppen (FGF-Organisation) sind. Hierüber habe ich jedoch nichts auf der Homepage gefunden.

Mir wurde mal erzählt, Ralph-Dieter Wölfle sei von seiner Firma als Interessensvertreter zur FGF entsandt worden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Die FGF als "Industrieverein"

dlsasv @, Samstag, 11.03.2006, 17:07 (vor 7037 Tagen) @ H. Lamarr

Die Industriedominanz im Vorstand ist durch die Satzung festzementiert.


Da macht sich Unbehagen breit und es fallen einem alle möglichen
Sprichwörter ein, die es zum Thema Interessenskonflikt gibt. Dennoch ist
die FGF meines Wissens nach noch nicht in Flagranti bei einer eindeutig
üblen Sache erwischt worden, wie es z. B. der Tabakindustrie passiert ist.

Ist das nicht alles erst bekannt, seitdem jene 40 Millionen internen Dokumente im Internet stehen? Oder gab es schon in den Jahrzehnten zuvor Eindeutiges?

Und die FGF-Infoline hat ja auch keine Hemmungen, Mobilfunkkritisches
aufzugreifen, was diese Publikation ziemlich glaubhaft macht.

Angenommen die FGF sei ein langer Arm der Industrie, so wäre es sicher nicht besonders klug, sich durch eine auffällig selektive Berichterstattung in der Infoline zu offenbaren. Zumal das kaum Wirkung hätte, da derartige Informationen dann eben auf anderen Wegen schnell durchs Internet flössen.

Worauf ich
hinaus will: Gibt es über die Verdachtsmomente hinaus Handfestes, was
eindeutig zeigt, dass die FGF mit gezinkten Karten spielt? Wenn sie
dies tut, müsste sie doch sichtbare Spuren hinterlassen, an denen sich das
Treiben veranschaulichen lässt, z. B. gezieltes Weglassen von belastendem
Material oder dergleichen. Oder kann man spurenlos manipulieren, ohne
damit gleichzeitig wirkungslos zu werden?

Ich habe den Eindruck, dass der FGF-Newsletter etwas einseitig ist, dass etwa nach Hinweisen auf positive Ergebnisse allzu häufig eine Relativierung folgt. Nun kann man aber kaum eindeutig zwischen der notwendigen wissenschaflichen Kritik und deren unredlicher Instrumentalisierung unterscheiden. Mindestens ein Artikel im Newsletter ist jedoch auf eine Falschinformation gebaut: http://f27.parsimony.net/forum67168/messages/9038.htm
Ebenso habe ich den Eindruck, dass die Ergebnisse FGF-geförderter Studien allzu häufig negativ ausfallen.
Beides ist sicherlich nichts Eindeutiges und hochgradig der Subjektivität der eigenen Wahrnehmung unterlegen. Aber man wird kaum damit rechnen können, dass man etwaiges Fehlverhalten in dieser Richtung auf die Nase gebunden bekäme, denn der zwingend folgende Glaubwürdigkeitsverlust würde das Ganze wirkungslos werden lassen. Aus diesem Grund hat die Tabakindustrie häufig ihre Beteiligung an Studien bzw. am "Forschungsrat" zu verschleiern versucht.

Die FGF als "Industrieverein"

KlaKla, Samstag, 11.03.2006, 17:13 (vor 7037 Tagen) @ H. Lamarr

Da macht sich Unbehagen breit und es fallen einem alle möglichen Sprichwörter ein, die es zum Thema Interessenskonflikt gibt. Dennoch ist die FGF meines Wissens nach noch nicht in Flagranti bei einer eindeutig üblen Sache erwischt worden, wie es z. B. der Tabakindustrie passiert ist. Und die FGF-Infoline hat ja auch keine Hemmungen, Mobilfunkkritisches aufzugreifen, was diese Publikation ziemlich glaubhaft macht. Worauf ich hinaus will: Gibt es über die Verdachtsmomente hinaus Handfestes, was eindeutig zeigt, dass die FGF mit gezinkten Karten spielt? Wenn sie dies tut, müsste sie doch sichtbare Spuren hinterlassen, an denen sich das Treiben veranschaulichen lässt, z. B. gezieltes Weglassen von belastendem Material oder dergleichen. Oder kann man spurenlos manipulieren, ohne damit gleichzeitig wirkungslos zu werden? Ich glaube, wir bräuchten einen jungen Günther Wallraff, der das mal auskundschaftet.


Die HF-Dauerbestrahlung hinterlässt erste Spuren bei Spatenpauli

Schon vergessen:
Ralf Grafe alias Dougie, 2004 noch Vertreter des Vorstands der FGF
übte auf Euch Druck aus. Nehmt die Autoflyer aus dem Netz die auf Nokia hindeuten.

Oder der Technische Direktor Herbert Tillmann des Bayrischem Rundfunk der auch FGF Vorstandsmitglied ist, wollte die Journalisten auf Linie bringen durch eine Pro Mobilfunkveranstaltung ausgerichtet von U. Kullnik auch Vorstandsmitglied FGF.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
FGF, Schall

Die FGF als "Industrieverein"

Raylauncher @, Sonntag, 16.04.2006, 14:15 (vor 7002 Tagen) @ H. Lamarr

Dennoch ist
die FGF meines Wissens nach noch nicht in Flagranti bei einer eindeutig
üblen Sache erwischt worden, wie es z. B. der Tabakindustrie passiert ist.
Und die FGF-Infoline hat ja auch keine Hemmungen, Mobilfunkkritisches
aufzugreifen, was diese Publikation ziemlich glaubhaft macht. Worauf ich
hinaus will: Gibt es über die Verdachtsmomente hinaus Handfestes, was
eindeutig zeigt, dass die FGF mit gezinkten Karten spielt? Wenn sie
dies tut, müsste sie doch sichtbare Spuren hinterlassen, an denen sich das
Treiben veranschaulichen lässt, z. B. gezieltes Weglassen von belastendem
Material oder dergleichen. Oder kann man spurenlos manipulieren, ohne
damit gleichzeitig wirkungslos zu werden? Ich glaube, wir bräuchten einen
jungen Günther Wallraff, der das mal auskundschaftet.

Hallo Spatenpaul,

wenn sich da nichts handfestes Komprommitierendes finden lässt, kann das verschiedene Ursachen haben:

1. die Leute machen ihr "subversives Handwerk" so verdammt gut, dass man einfach an nichts Belastendes herankommt.

Das ist jedoch relativ unwahrscheinlich, da irgendwann immer die Wahrheit ans Licht kommt. Bei derartig vielen einschlägigen Forschungsvorhaben in aller Welt (auch ohne die Beteiligung der FGF) wäre eine Unterdrückung wirklich belastender Ergebnisse außerdem kaum denkbar.

2. die immer wieder beschworenen negativen Auswirkungen der elektromagnetischen Wellen gibt es wirklich nicht.

Dann kann man forschen, so lange man will und muss auch keinerlei belastendes Material fürchten bzw. unterdrücken. Die FGF unterstützt Forschung wenn sichergestellt ist, dass diese nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt und bewertet wird. Damit haben diese Studien die höhere wissenschaftliche Relevanz verglichen mit schlecht durchgeführten oder gar gefakten Studien.

Raylauncher

Die FGF als "Industrieverein"

dlsasv @, Samstag, 15.04.2006, 17:11 (vor 7002 Tagen) @ dlsasv

Nun wäre es noch interessant, wer die Mitglieder der Arbeitsgruppen
(FGF-Organisation)
sind. Hierüber habe ich jedoch nichts auf der Homepage gefunden.

Leiter der AG F(orschung) war und ist Dr. Volker Bökelmann, anscheinend 2001 Telekom-Sprecher (elektrosmognews: Zitate zum Thema Mobilfunk), 2003 Vodafone D2 (izgmf: Zweites Münchener Mobilfunk-Hearing schaffte keinen Brückenschlag).
Leiter der AG Ö(ffentlichkeit) war Dr. Olaf Schulz (BfS), nun ist es Thomas Scharfstädt (E-Plus, http://www.izmf.de/html/de/12439.html).

Quellen:
13. Mitgliederversammlung der FGF
14. Mitgliederversammlung der FGF

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