Feldkarte - was sind die Ziele des Professors? (Allgemein)
Die PR-Aktionen für die Feldkarte laufen auf vollen Touren, heute war z.B. Hamburg dran. Mir wird diese auffällig dichte Werbung in der Öffentlichkeit langsam suspekt, Prof. Hampe adressiert nicht Fachleute oder Kommunalpolitiker, sondern die breite Öffentlichkeit. Doch was soll die mit der Botschaft anderes anfangen, als es mit der Angst zu kriegen? Die Begleittexte in den Medien sind zum Teil ziemlich irreführend, etwa wenn aktuell im Fließtext behauptet wird ...
An einer Stelle der Reeperbahn allerdings seien die Grenzwerte im Mittel lediglich knapp unterschritten worden ...
... und erst auf der dritte Seite einer Infobox (genannt "Infowinkel") 24 Prozent Grenzwertausschöpfung zu finden sind, was für mich alles andere als ein "knapp unterschrittener" Grenzwert ist. Ich halte diese Form der Information für Desinformation zumal in keiner Weise klar ist, wie diese 24 Prozent zustande kamen und ob nicht das Handy von Herrn Hampe diesen Spitzenwert verursacht hat.
Grenzwertig auch die folgende Behauptung:
Menschen, die eine neue Wohnung suchten und die sich möglichst wenig Strahlung aussetzen wollten, könnten seine Karten als Anhaltspunkt nutzen.
Da die Messungen ausnahmslos dort gemacht werden, wo kein Mensch wohnt, nämlich mitten auf der Straße, halte ich diese angeblich nützliche Funktion der Karte für reines Blendwerk. Dort, wo es funkfeldmäßig richtig interessant wird, in den Dachgeschossen von Häusern, kommt Herr Hampe nicht hin und der Schluss, wenn unten schon viel ist, ist oben noch viel mehr, dürfte in geschätzt 50 Prozent der Fälle unzutreffend sein.
Irgendetwas ist an diesem Projekt aus meiner Sicht nicht koscher, ich habe nicht den Eindruck, dass die wahren Absichten, die mit der Feldkarte verfolgt werden, bisher offen gelegt wurden. Mich erinnert das unangenehm an die PR-Welle, die Prof. Adlkofer 2003 zugunsten von "Reflex" in den Medien entfachte. Auch damals war die breite Öffentlichkeit das Ziel der PR. Der tiefere Sinn dieser Bemühungen wurde erst später deutlich, als Franz Adlkofer sich den Reihen der Tabakindustrie zuordnen ließ und sein "Reflex"-Projekt unter Fälschungsverdacht geriet, der bis heute nicht ausgeräumt werden konnte.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
29.11.2015, 23:16
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Kuddel,
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