Handy als Retter (Allgemein)

Sektor3, Montag, 08.03.2010, 11:23 (vor 5565 Tagen) @ Sektor3

Es gibt nur wenige Statistiken, wie oft durch Handys Leben gerettet werden, abgesehen von spektakulären Einzelfällen (Rettung aus Bergnot) oder neulich der Fall eines Autofahrers, der in einen Graben gerutscht war, Auto mit Dach unten, und mit seinem Handy Rettung herbeiholen konnte.

Sicher, aber jede Medaille hat zwei Seiten. Auf der anderen Seite stehen die Unfallopfer, die nur durch Handynutzung während des lenkens eines PKW's entstehen.

...

Es ist für mich unverständlich, warum es über den Straßenverkehr&Mobilfunk wenig Statistiken und Untersuchungen gibt.

1) Handy-Nutzung im Straßenverkehr ist meines Wissens die einzige belegte Gesundheitsgefährdung des Mobilfunks. In Österreich schätzt man 40 pro Jahr.

2) Seit der Einführung des Mobilfunks hat sich die Zahl der Verkehrsopfer halbiert (in D auf <5000). Unfallmediziner nennen als Hauptgrund die schnellere Alarmierung. Die Björn-Steiger-Stiftung sagt, dass durch die Verkürzung der Rettungszeit von 20 auf 10 Minuten zirka 20 Prozent mehr Notfallpatienten überleben.

3) Unterm Strich rettet Mobilfunk in Deutschland wahrscheinlich mehreren Tausend Unfallopfern pro Jahr das Leben.

Hier ist eine Statistik der Björn Steiger Stiftung:
"Erstes Quartal 2007: bereits über 10.000 Handy-Ortungen im Notfall / Initiative LifeService der Björn Steiger Stiftung"

Mittlerweile erfolgt die Handyortung mWn ohne Anmeldung. Damit dürfte es wesentlich mehr Handy-Notfall-Ortungen geben, aber womöglich niemanden mehr, der eine Statistik darüber macht.

Die Niedersächsische Polizei spricht von 585 (oder 575?) Suizidgefährdeten, die zwischen 2003 und 2009 durch Handyortung von ihrem Vorhaben abgebracht werden konnten.

Der Brandenburger Innenminister sagte 2008:
"So konnte allein im ersten Berichtsjahr 246 Menschen in Gefahrensituationen mit der Handyortung geholfen werden. Im Einzelnen betrifft die Einsatzbilanz in 130 Fällen Suizidgefährdete, 83 Vermisste, darunter 34 Minderjährige, acht hilflose Personen und 26 weitere Gefahrensituationen wie zum Beispiel drohende Verbrechen."


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