Bedeutung von in vitro Ergebnissen (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 11.09.2008, 12:34 (vor 6124 Tagen) @ AnKa

Die Frage ist aber, ob in-vitro-Versuche einen Schluss auf lebendes Gewebe innerhalb eines Organismus' zulassen.

Na sehen Sie, Anka, das war der Grund, warum ich, bis zur gestarteten Diskussion von Prof. Lerchl hier in diesem Forum, persönlich der Meinung war, dass in-vitro Versuche keinen Schluss auf lebendes Gewebe zulassen, zumal dies von Dr. Prof. A. auch immer wieder geäußert wurde. Und das war nicht "treuherziges Herunterspielen", wie Sie es in einem Beitrag an mich genannt habe. Da ich mein "Wissen" weniger von den typischen mobilfunkkritischen Seiten bezog, sondern aus allen zur Verfügung stehenden Quellen, war mir die Aussage von Prof. A. immer bekannt und ich verstand weder die typischen Kritiker, die der REFLEX Studie, bezogen auf die menschliche Gesundheit eine derartig hohe Bedeutung beimaßen, aber noch viel weniger verstand ich es dann, dass urplötzlich diesen Ergebnissen auch von wissenschaftlicher Seite diese Wichtigkeit zuteil wurde. Dies war auch eine meiner ersten Fragen an Dr. Lerchl.

Zuallererst doch wohl diesen: Der menschliche Körper verfügt über ein Temperaturausgleichssystem (Kreislauf), dessen Sinn und Zweck es u.a ist, Temperaturgradienten im Gewebe abzubauen. Dem gegenüber ist ein Versuch im Becherglas ein primitives statisches Arrangement. Es bietet keinen Stoff für Panik-Argumente. Schon der Bestrahlungsvorgang am Kopf ist demgegenüber dynamisch. Durch Bewegungsvorgänge wechseln die Strahlungsintensitäten ständig, selbst in kleinen Raumeinheiten innerhalb des Gewebes.

Aus der - eigentlich doch sehr deutlichen - Aussage von Dr. Lerchl auf meine Frage geht hervor, dass weder meine bisherige Meinung über die Bedenklichkeit von in vitro Ergebnissen als auch Ihre o.g. Vermutung wohl doch nicht stimmt.

Dabei ist es völlig irrelevant, ob sie in Zellen (in vitro) anstatt in Tieren oder Menschen gefunden wurden; wären diese Effekte tatsächlich schon bei 0,05 W/kg SAR zu beobachten, hätten sie mit Sicherheit ernsthafte Auswirkungen auch im intakten Organismus.

Ich verstehe es trotzdem noch nicht ganz, denn Dr. Prof. A. war ja immer noch dabei, Forschungsgelder aufzutreiben um zu schauen, ob die Ergebnisse "in vivo" repliziert werden können. Erst davon hätte er eine Aussage zum Einfluss auf die menschliche Gesundheit abgeleitet.


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