Woher kommt die Zahl 1mW/kg? (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 03.07.2008, 00:10 (vor 5827 Tagen) @ Kuddel

Der SAR-Wert von ca. 1 mW/kg tritt bei einer Mobiltelefonantenne im Abstand von über einem Meter auf und bei einer Mobilfunkanlage in einer Entfernung von rund 150 - 200 Metern.

Erst werden aus angeblichen Forschungsergebnissen bei 10mW/kg auf unerklärliche Weise 1mW/kg.

=> Schonmal um Faktor 10 dramatisiert.

Ich kann das dann einfach nicht lassen und will wissen, woher der Wert kommt.

Eindeutig für mich ist. Diese obige Aussage hat ja eigentlich den absoluten Dramaturgieeffekt, der auch mich beeindruckte, deshalb habe ich mich auch damit beschäftigt. Diese Aussage von Salford und die Erklärung wo diese 1 mW/kg auftreten, hätte einfach was Brisantes, denn dies wäre im täglichen Leben häufig anzutreffen und würde groß und klein treffen.

Eine Übersetzung der "berühmten" Salford Studie aus dem Jahre 2003 hat Gigaherz auf der Homepage (hese ebenfalls). Und aus diesen Unterlagen gehen die Expositionswerte hervor
(Die Spitzenausgangsleistung des GSM Handys speiste 2 TEM-Zellen jeweils gleichzeitig 2 Stunden
lang mit 10 mW bzw. 100 mW bzw. 1000 mW pro Zelle. So wurden die Rattengruppen jeweils
unterschiedlichen Peak -Leistungsflussdichten von 0,24 W/m2 bzw. 2,4 W/m2 bzw. 24 W /m2
ausgesetzt. Durch diese Bestrahlung resultieren durchschnittliche Ganzkörper - SAR-Werte von 2
mW/kg bzw. 20 mW/kg bzw. 200 mW/kg.
)


Salford "reist" mit diesem Vortrag offensichtlich auf verschiedenen Veranstaltungen herum.

So war er im Dezember 2007 auch bei der ICEMS Geschichte in Venedig, woraus dann diese Venedig Resolution hervorging.

Und hier ist sein Manuskript zu diesem Vortrag.

Stark verkürzt aber in seiner Kernaussage gibt er vieles wieder, was auch im Griechenland Vortrag dabei war. Bei der Power Point Präsentation ist mir der Wert von 1 mW/kg einmal begegnet und zwar unter "69/70/71". Dort aber geht es um die kognitive Fähigkeiten und zwar um diese Studie von Nittby et al., die u.a. verringerte Merkfähigkeit nach GSM Bestrahlung festgestellt hat.(The data suggest significantly reduced memory functions in rats after GSM microwave exposure.) Aber der Vortrag in Venedig steht auch nicht unter dem Thema "BHS", sondern "Nerve cell damages in mammalian brain due to microwaves" und auch in Griechenland (MORE PROBABLE THAN UNLIKELY, THAT NON-THERMAL ELECTROMAGNETIC FIELDS FROM MOBILE PHONES AND BASE STATIONS DO HAVE EFFECTS UPON THE HUMAN BRAIN.) ging es um Effekte im menschlichen Gehirn allgemein. Es sind die Stuttgarter, die das unter der Flagge der "BHS" rumreichen und zwangsläufig muss man davon ausgehen, dass sich innerhalb der "bedrohlichen" Zonen (1 m neben einem Handytelefonierer und 150 - 200 m in der Nähe einer Basisstation) die BHS auch eines Nichttelefonierenden öffnet/öffnen kann.

Aus dem Venedig Vortrag ist der Zusammenhang zwischen den 1mW/kg und den kognitiven Fähigkeiten (und eben nicht der BHS) eindeutig zu erkennen.

In our continued research, the non-thermal effects (histology, memory functions) of long-term
exposure for 14 months (two hours per week, GSM 100 or 1 mW/kg) are studied. Significant reduction
of episodic memory function is demonstrated in exposed animals (Nittby et al. 2007). We have also
performed micro-array analysis of brains from rats to short term GSM both at 1,800 MHz and at
900MHz and have found significant effects upon gene expression of membrane associated genes as
compared to control animals (Belyaev et al. 2006, Nittby et al. Submitted manuscript).

So, ich glaube, das so erkannt zu haben. Es ist eine Vermutung von mir und kein Beweis, also nicht dass ich dafür eingesperrt werde ;-)

Tags:
Salford, Uebersetzung, Belyaev


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