Angebliche Grenzwertüberschreitung in Deutschland (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.09.2014, 22:37 (vor 3519 Tagen) @ Kuddel

Ein anderer Grund ist, daß durch die "Schwenkmethode" räumlich lokale Spitzen erfasst werden sollen, was sowieso nur mit "peak hold" möglich ist.

Ich kann mich mit "Peak Hold" nicht so recht anfreunden. Denn das Ergebnis beschreibt mMn die Feldsituation in einer Wohnung nicht zutreffend. So mag es durchaus sein, dass durch räumlich und zeitlich schwankende Überlagerungen von direkten und reflektierten Wellen für ein paar Millisekunden 23 Zentimeter unter der Zimmerdecke im Eck wo der Fernseher steht ein Peak-Hold-Wert von 12345 µW/m² erfasst wird, während bei allen Sitzgelegenheiten im Raum z.B. nur 1234 µW/m² auftreten.

Aus meiner Sicht wird Peak Hold von BBs so gerne verwendet weil ...

Worst-Case-Messungen gut und schön, aber nur in den Händen seriöser Messtechniker, die messen, und nichts verkaufen oder dramatisieren wollen. Was da sonst noch so an Messknechten kreucht und fleucht, für die würde ich mir ein Messgerät wünschen, das keinen Peak Hold hat, sondern die zappelige Anzeige auf einen halbwegs stabilen Wert "runterintegriert". Mit DSPs müssten sich da ähnlich zur Belichtungssteuerung von Kameras "Programme" realisieren lassen, die z.B. beim Programm "Schlafplatz" die Peaks in einer Folge von Samples stärker bewerten als beim Programm "Wohnzimmer". Unterm Strich käme da mMn ein der tatsächlichen Feldsituation viel angemesseneres Messergebnis zustande als bei einer schnöden Peak-Hold-Messung.

Noch halte ich das für eine gute Idee. Sie werden mich, fürchte ich, aber schnell auf den Boden der Realität zurück holen ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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