Handy im BH: Die Studie zum Film (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.10.2013, 23:36 (vor 3840 Tagen) @ H. Lamarr

Sechs Jahre lang will die 21-Jähriger US-Amerikanerin Tiffany Fran(t)z ihr Handy täglich zwölf Stunden lang im BH mit sich herum getragen haben - dann hätte sie an der Stelle, an der die Antenne war, Brustkrebs bekommen. So lässt es sich diesem aktuellen Posting (englisch) und diesem Video vom November 2012 entnehmen.

Hinter dieser Sache scheint mehr zu stecken, als nur ein kurzzeitiger Aufreger in den Medien. Denn Eva W. hat eine Studie entdeckt, besser gesagt eine Sammlung von vier Fallberichten, in denen es um Brustkrebs bei Frauen geht, die die Angewohnheit hatten, ihr Handy im BH mit sich herum zu tragen. Der erste Fallbericht dort (Case 1) dürfte der von Tiffany Fran(t)z sein.

Jetzt sind in Anbetracht von gut 3 Mrd. Handynutzern vier Fälle sicher kein Grund zur Panik, im Auge behalten sollte man mMn diesen Zusammenhang jedoch schon. Schließlich gibt es da allerhand zu sehen, wie sexy Teilnehmer "schilte6i" im Gigaherz-Forum dreidimensional darlegt.

Denn da gibt es in den Benutzerhandbüchern von diversen Handys den vielzitierten Hinweis, ein betriebsbereites Handy nicht näher als z.B. 1,5 cm am Körper zu tragen/betreiben. Damit sind die Handy-Hersteller, sollte ein Zusammenhang nachgewiesen werden, rechtlich aus dem Schneider, denn Hautkontakt dürfen Handys nur am Ohr haben. Über den tieferen Sinn dieser Instruktion gibt es keine öffentlich einsehbaren Informationen. Nicht einmal Michael Repacholi wusste eine Antwort darauf. Das finde ich fragwürdig: Da gibt es einen Warnhinweis, den kaum jemand versteht oder beachtet und über dessen Ursprung nichts bekannt geworden ist.

Also habe ich am 12. August diesen Jahres beim MMF (nicht Make Money Fast, sondern Mobile Manufacturers Forum) in Brüssel angefragt, ob man mir tiefergehende Auskunft über Sinn und Zweck der Abstandsvorschrift geben könnte. Doch das MMF schweigt. Dabei ist dort mit Thomas Barmüller ein Österreicher als Direktor für Europa zuständig, der aus seiner Zeit beim FMK das IZgMF noch als Quälgeist kennen müsste.

Die Amerikanerin Claire Roberts aus Indianapolis ficht dies alles nicht an. Sie hat sich in BHs eingearbeitete HHs (Handy-Halter) patentieren lassen. Gesundheit (Schirmung) spielt bei diesem Patent keine Rolle, vielmehr geht es um Bedienungskomfort an Ort und Stelle.

Und zum Schluss noch die Frage: Ein Kopf darf laut Grenzwertregelung nicht mehr als 2 W/kg HF-Leistung absorbieren. Das ist unstrittig. Aber wieviel vertragen Brüste? Ich habe beim BfS nachgesehen und kann sagen: ebenfalls 2 W/kg, da sie zum Rumpf gehören. Die Gliedmaßen eines Menschen, also Hände und Arme sowie Füße und Beine dürfen dagegen maximal 4 W/kg absorbieren. Dieser Teil der Grenzwertregelung ist weitgehend unbekannt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Brustkrebs, Fallgeschichten, BH, FMK


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