Elektrokrebs-Report versucht IARC-Wertung auf 2A umzudeuten (Allgemein)

Doris @, Freitag, 14.06.2013, 20:54 (vor 4011 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Freitag, 14.06.2013, 22:02

Stanton A. Glantz müsste ich jetzt wahrscheinlich kennen, tu' ich aber nicht.

:lookaround: Klick Klick und hier aus dem Forum Klick

Von den Autoabgasen und dem Pflanzengift in Konkurrenz zu den gleichrangigen 2B-Preisträgern Kaffee und sauer eingelegtem Gemüse will ich jetzt gar nicht reden, das kennen wir ja alles zur Genüge.

Sauer eingelegtes Gemüse statt Essiggurken stimmt mich versöhnlich, sonst würde ich Sie zu Devra in die Kiste stecken ;-)

Ich habe für mich mittlerweile durch intensives Recherchieren eine feste Meinung dazu.
Das Vergleichen und insbesondere das Rauspicken der Stoffe, die einem passen, ist m.E. unseriös und derjenige, der das macht manipuliert damit sein Gegenüber. Die einen wollen die Sache dramatischer erscheinen lassen als sie ist, die anderen wollen es runterspielen. Und beides ist für mich unseriös. Die IARC Eingruppierung bewertet nicht die Gefährlichkeit, sondern kann lediglich die zur Verfügung stehenden Daten bezüglich Kanzerogenität bei Mensch und Tier bewerten und macht dementsprechend die Eingruppierung.

Wenn eine Devra Davis schreibt

The IARC expert reviewers reached a similar conclusion about this study and did not rely on it in reaching their conclusion that cell phone and other wireless radiation is a “possible human carcinogen”–the same category as DDT and engine exhausts–two agents that children are not allowed to play with and for which regulatory standards exist around the world.

dann ist das unsachlich,unseriös und dient nur zur Dramatisierung.

DDT ist ja nun wirklich nicht harmlos und die erwähnten "regulations standards" haben andere Hintergründe als die 2B Eingruppierung. Die Kanzerogenität für Menschen ist nicht eindeutig bewiesen, bei Nagetieren ist es jedoch zweifelsfrei nachgewiesen, deshalb 2B!

Deshalb empfinde ich so eine Aussage einfach als Übertreibung und meine, sie tut sich damit keinen Gefallen.

Im Gegenzug gilt dies jedoch auch für die Aussage "Essiggurken". Denn ja, ich würde es vor Gericht bezeugen. Mit unseren Essiggurken hat das nicht im Geringsten was zu tun. Diese Eingruppierung bezieht sich auf das gehäufte Auftreten von Magen- und Speiseröhrenkrebs in Asien, speziell in der Gegend von Linxian. Das dort traditionell eingelegte Gemüse gilt als Grundnahrungsmittel. Es gibt Berichte, wie das Gemüse dort eingelegt wird auch im Gegensatz zu den europäisch eingelegten Sauerkonserven. Es geht um Nitrosamine um Roussin Red Methylester, welches speziell in dem traditionellen asiatisch eingelegtem Gemüse gefunden wurde und es geht ganz neu um Pilze (Schimmelpilze), die dafür verantwortlich sein können.

Wikipedia gibt das recht gut wieder, was ich mittlerweile alles darüber gelesen habe:

The World Health Organization has listed pickled vegetables as a possible carcinogen, and the British Journal of Cancer released an online 2009 meta-analysis of research on pickles as increasing the risks of esophageal cancer. The report cites a potential two-fold increased risk of oesophageal cancer associated with Asian pickled vegetable consumption. Results from the research are described as having "high heterogeneity" and the study said that further well-designed prospective studies were warranted. However, their results stated "The majority of subgroup analyses showed a statistically significant association between consuming pickled vegetables and Oesophageal Squamous Cell Carcinoma".[9]
The 2009 meta-analysis reported heavy infestation of pickled vegetables with fungi. Some common fungi can facilitate the formation of N-nitroso compounds, which are strong oesophageal carcinogens in several animal models. Roussin red methyl ester,[10] a non-alkylating nitroso compound with tumour-promoting effect in vitro, was identified in pickles from Linxian in much higher concentrations than in samples from low-incidence areas. Fumonisin mycotoxins have been shown to cause liver and kidney tumours in rodents.[9]

Jemand, der sie von Wissenschaftskongressen her kennt, kommentierte eine ihrer Präsentationen nur lakonisch: "Darauf hätte ich gerne verzichten können.

Das kann ich zwar nicht bewerten,

Zu übertrieben."

aber das würde ich mit unterschreiben.


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