1000 Teilnehmer: Studie findet keine echten Elektrosensiblen (Allgemein)

Doris @, Freitag, 02.12.2011, 00:31 (vor 4554 Tagen) @ Gast

Meldung aus dem E-Mail Newsletter des IZMF Ausgabe 91 | November 2011:

Schweizer Studie findet keinen Zusammenhang von Befindlichkeitsstörungen und Elektrosmog

Schweizer Wissenschaftler sind in der durch die Swiss National Science Foundation (SNF) geförderten Studie „Wahrnehmung und Sensibilität im Zusammenhang mit hochfrequenter elektromagnetischer Feld-Exposition“ einem möglichen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks und gesundheitlichen Beschwerden von Menschen nachgegangen, die sich selbst als elektrosensibel bezeichnen. Die Symptome dieser Personen, wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Tinnitus, wurden mit den Angaben einer nicht betroffenen Studiengruppe verglichen. Mehr als 1000 Teilnehmer konnten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren befragt werden. Ein Zusammenhang zwischen der Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und den geschilderten Beschwerden ließ sich durch die Studie nicht belegen.

Weitere Infos: www.emf-portal.de/viewer.php?l=g&aid=19409

Ich wundere mich etwas, dass IZMF in Zusammenhang mit der Elektrosensiblen Studie jetzt aktuell im November berichtet und dabei auf eine Studie aus dem Jahre 2010 verweist, obwohl es dazu ganz neue Daten gibt. Online publiziert im September, jedoch noch nicht im EMF-Portal gelistet.

WIK schreibt am 29. September dazu:

Schweiz: Ergebnis einer Kohortenstudie über den Einfluss der EMF-Exposition im Alltag auf unspezifische Gesundheitssymptome und Tinnitus
Im Rahmen der QUALIFEX-Studie („Health related quality of life and radio frequency electromagnetic field exposure“) wurde eine prospektive Kohortenstudie durchgeführt. Die erste Befragung von 1375 zufällig ausgewählten Studienteilnehmern fand im Jahr 2008 statt. Ein Jahr später konnten 1124 dieser Teilnehmer (82%) noch einmal befragt werden. Mit Hilfe von Fragebögen und Berechnungen wurden folgende Parameter erfasst:
• Allgemeine körperliche Beschwerden, Kopfschmerz und Tinnitusbeschwerden
• Fernfeld-Exposition im Alltag (z.B. durch Mobilfunk-Basisstationen) und persönliche Gesamtexposition (z.B. durch Mobiltelefone) durch Anwendung eines geprüften Vorhersagemodells und durch Berechnung raumbezogener Feldausbreitungsdaten
• Selbst berichtete Nutzung von Mobil- und Schnurlostelefonen sowie Nutzungsdaten der Netzbetreiber
• Selbst eingeschätzte persönliche Exposition im Vergleich zur übrigen Schweizer Bevölkerung
• Soziodemografische Faktoren und selbst eingeschätzte Elektrohypersensitivität
Ausgewertet wurde, ob die Basisexposition (ermittelt in der ersten Befragung) oder Veränderungen in der Exposition zwischen der ersten und der zweiten Befragung Auswirkungen auf den Gesundheitszustand hatten. Die Analyse der Daten ergab keinerlei Zusammenhang zwischen der Exposition in hochfrequenten EMF und allgemeinen körperlichen Beschwerden, Kopfschmerz oder Tinnitus.

Bibliografie: Frei et al., Environ. Int. 38(1), 29-36 (2012); online publiziert: 10. September 2011 Abstract

Hinweis [spatenpauli]: Die Dokumentationsstelle Elmar (Schweiz) weiß über diese Studie etwas zu berichten, was nicht ganz im Einklang zu der Darstellung im EMF-Portal ist.

Dazu habe ich allerdings auch keine Erklärung. Weitere Recherchen scheiterten u.a. auch daran, dass alle Links zu der Qualifex Seite nicht mehr funktionieren, selbst der aktuellste im oben erwähnten WIK- Brief vom September.

Tags:
WIK, Kohortenstudie


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