Psychosomatik (Elektrosensibilität)

Doris @, Sonntag, 15.11.2009, 14:10 (vor 5282 Tagen) @ Christopher

Warum es sich bei dem Ratschlag, einmal einen Psychologen/Psychotherapeuten aufzusuchen, um Beleidigung handeln soll, erschließt sich mir nicht.

Weil alles, was mit Psyche zu tun hat, als "verrückt" und somit negativ gesehen wird. Zu sehen an Fees Aussage der "Ehrverletzung" beim Rat sich psychotherapeutische Hilfe zu holen.

Ein sehr trauriges Beispiel dafür erleben wir momentan durch die Aufdeckung der Hintergründe zum Selbstmord von Robert Enke.

Wikipedia schreibt zu Psychosomatik u.a.

Stellenwert

Der psychosomatische Ansatz trifft heute auf ein medizinisches System, das in vielen Bereichen noch dem Kausalitätsprinzip des kartesianischen Weltbilds folgt und einer Krankheit jeweils eine bestimmte Ursache zuzuordnen trachtet. Entsprechend wird der Begriff „psychosomatisch“ sowohl von Laien als auch von Vertretern der Medizin häufig nicht in seiner ursprünglichen Bedeutung verstanden, sondern mit „psychogen“ gleichgesetzt. Patienten, die an körperlichen Symptomen leiden, fühlen sich dann missverstanden und oft als „eingebildete Kranke“ oder Simulanten stigmatisiert.

Interessant ist auch das hier

Somatoforme Störungen

Als Somatoforme Störungen werden körperliche Beschwerden bezeichnet, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Dabei stehen neben Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung Schmerzsymptome an vorderster Stelle, gefolgt von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magen-Darm-Beschwerden, sexuellen und pseudoneurologischen Symptomen.

Somatoforme Störungen treten bei ca. 80 % der Bevölkerung zumindest zeitweise auf, gehen in der Regel „von selbst“ vorüber und werden kaum beachtet. Bei einigen Personen (die Angaben über die Häufigkeit schwanken zwischen 4 % und ca. 20 %) können sich diese Beschwerden aber chronifizieren und eine zentrale Rolle im Leben einnehmen. Sie gehören zu den häufigsten Störungsbildern bei Patienten von Allgemeinärzten und Allgemeinkrankenhäusern. Mindestens 20 % der Patienten, die einen Hausarzt aufsuchen, leiden an einer somatoformen Störung; aus stationären Abteilungen werden somatoforme Störungen in einer Häufigkeit von 10 bis zu 40 % der Patienten berichtet. Patienten mit somatoformen Störungen gelten traditionell als schwierig beim Hausarzt und als unmotiviert beim Psychotherapeuten. Die Kosten für die Behandlung dieser Personengruppe sind immens und liegen bis zu 14-mal höher als die durchschnittlichen Pro-Kopf-Behandlungsausgaben.


Und ebenfalls interessant ist was Prof. Heyo Eckel, ehemals Bundesärztekammer, zu Elektrosensibilität sagt. Heyo Eckel ist den Kritikern als "kritisch" bekannt und seine Zitate aus der beliebten "Maes-Liste" sind fast täglich auf der Diagnose-Funk Seite zu lesen. Selbst im Jahre 2006 äußerte sich Heyo Eckel noch kritisch gegenüber EMF.

Zu Elektrosensibilität hatte er auch eine Meinung und zwar noch 3 Jahre vor Dr. Mike Repacholi

Krankheit und EMF: Was soll der Arzt tun

Professor Dr. Heyo Eckel:

"Es gilt, die Bedenken, Sorgen und Ängste der Patientinnen und Patienten gegenüber möglichen Gesundheitsgefahren durch Handy-Gebrauch und/oder durch Expositionen durch Mobilfunkbasisstationen sehr ernst zu nehmen. Wenn auch die Wirkungszusammenhänge von gepulster HF-Strahlung und der Ausbildung von Krankheiten bis hin zu Krebs wissenschaftlich (noch) nicht objektiviert sind, sollten in der Sprechstunde geschilderte Befindlichkeitsstörungen, deren Ursache der Patient auf "Elektrosmog" zurückführt, nicht als Unfug abgetan werden. Allein schon die so belastete Psyche des Patienten kann bereits zu Symptomen führen.

Die Verantwortung des Arztes liegt darin, ein vernünftiges Maß zwischen Sorglosigkeit und Verharmlosung einerseits sowie einer ebenso wenig angebrachten Hysterie zu finden. Durch eine geschickte Risikokommunikation, die den aktuellen Kenntnisstand über thermische und athermische Konsequenzen der Technik berücksichtigt, sollte eine vernunftbezogene Auseinandersetzung mit dem "Leiden" angestrebt werden.

Selbstverständlich müssen die geschilderten Befindlichkeitsstörungen auch auf andere mögliche organische und/oder psychosomatische Ursachen hin untersucht werden.

Die Diagnose eines eigenständigen Krankheitsbildes Elektrosensibilität ist allerdings, da wissenschaftlich nicht gesichert, zu unterlassen.

Zu den häufig genannten und dokumentierten Gesundheitsstörungen, die Patienten mit "Elektrosmog" in Verbindung bringen, zählen:

* Nervosität, Unruhezustände,
* Kopfschmerzen,
* Herz-/Kreislaufprobleme,
* Stechen in der Herzgegend,
* Tinnitus ähnliche Beschwerden,
* Augenschmerzen, Nachlassen der Sehkraft,
* Bluthochdruck,
* (extreme) Schlafstörungen und nächtliche Schweißausbrüche."

Professor Dr. Heyo Eckel ist Präsident der Ärztekammer Niedersachsen und Vorsitzender des Ausschusses Gesundheit und Umwelt der Bundesärztekammer

Ich habe immer mehr den Eindruck, die Kritiker haben in den letzten Jahren eine eigene künstliche Welt kreiert, zusammengesetzt aus den Zitaten und Aussagen verschiedenster Menschen, die sie aus dem Zusammenhang rissen.

Tags:
Risikokommunikation, Befindlichkeitsstörung, Gesundheitsstörung, Psychosomatik, Simulant, Kopfschmerzen, Eckel, Suizid, Bluthochdruck, Somatoforme Störung


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