Ist die Auva-Studie die 3. Replikation von Reflex (HF)? (Forschung)

Doris @, Donnerstag, 09.07.2009, 00:44 (vor 5424 Tagen) @ H. Lamarr

Erst bei dem Teilprojekt unter Abschnitt 5 (Seite 117/174) geht es dann um die von Prof. A. erwähnten Fibroblasten und es konnte ein deutlicher Effekt nachgewiesen werden (klare Erhöhungen der Protein-Syntheseraten). Das ganze passierte bei 2 W/kg, dazu muss ich jetzt wohl nichts mehr sagen.

Seite 138/174 steht

In wenigen Experimenten wurde mit niedriger SAR (0,1, und 0,5 W/kg) exponiert, und
die erhöhte Proteinsyntheserate bei den sensiblen Zellen ebenfalls beobachtet. Es
wäre somit interessant in einer vollständigen experimentellen Serie die Wirkschwelle
(SAR-Wert bei dem die Effekte noch nicht oder gerade schon auftreten) zu finden.

Auf derselben Seite steht noch was anderes Interessantes

Eine Beobachtung war, dass von den unterschiedlichen Zellen jene besonders reagieren, die
metabolisch aktiv sind. Diese Zell-Eigenschaft findet sich vermehrt bei wachsenden Geweben,
also bei Kindern und Jugendlichen. Somit wären diese Personengruppen für die beschriebenen
Effekte überdurchschnittlich anfällig.

Seite 136/174 steht

Mit dem von uns gewählten Verfahren, bei dem Protein-Mengenmessungen mit der Bestimmung
von Syntheseraten kombiniert werden, konnte bei den auf Exposition reagierenden
Zellen eine eindeutige Hochregulation der Syntheserate zahlreicher Proteine nachgewiesen
werden. Interessanterweise waren diesselben Zellen reaktiv, die bereits bei frueheren Untersuchungen
unter Exposition eine erhöhte DNA-Bruchrate aufwiesen [Diem, et al., Mutation
Research, 583, 178-183, (2005); REFLEX, European Union Project QLK4-CT-1999-01574,
http://www.verum-foundation.de, (2004); Schwarz et al., Int.Arch.Occup.Environ.Health
81:755-767, (2008)].

Seite 137/174

5.5.2 Gesundheitliche Bedeutung
Die aufgrund der Ergebnisse möglichen Gesundheitsrisiken können derzeit noch nicht befriedigend
abgeschätzt werden. Nach den vorliegenden Daten handelt es sich um einen vorübergehenden
Effekt, der zwei Stunden nach der Bestrahlung nicht mehr nachweisbar ist.
Allerdings gibt es Krankheiten und pathophysiologische Umstände, die eine mögliche Verschlechterung
von Krankheitssymptomen durch die Erhöhung der Proteinsynthese, wie es
bei Exposition gefunden wurde zumindest denkbar erscheinen lässt. Verschiedene neurogenerative
Erkrankungen werden unter anderem dadurch ausgelöst, dass Nervenzellen eine
relativ zu hohe Proteinsyntheserate aufweisen, die vom Proteintransport- und Verteilungsapparat
der Zellen nicht mehr bewältigt werden kann. Die in den neurodegenerativen Erkrankungen
beobachteten Zelldegenerationen werden im Wesentlichen auf diesen Mechanismus
zurückgeführt.
In diesem Kontext könnte eine weitere Induktion von Proteinsyntheseraten in empfindlichen
Nerven-Zellen gesundheitlich bedenklich erscheinen.

Tags:
Reflex, AUVA, Research, Schwarz


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