Krebs in München - 1998 bis 2006 (Allgemein)

Helmut Zeitz, Donnerstag, 11.06.2009, 16:59 (vor 5427 Tagen) @ H. Lamarr

Also, die Tendenz ist augenscheinlich fallend! Das hat mich selber überrascht. Denn damit ist die Krebsinzidenz in München gegenläufig zum allgemeinen Trend, der eine Zunahme der Krebsinzidenz zeigt. Die Zuwächse werden auch dort von Jahr zu Jahr schwächer - das hatten wir hier mal diskutiert.

Die fallende Tendenz nach vorherigem Anstieg könnte sich augenscheinlich hiermit erklären:

"Bei den Männern dürfte der Anstieg seit den 1990er Jahren im Wesentlichen auf mehr und in früherem Alter diagnostizierte Prostatakrebsneuerkrankungen zurückzuführen sein (siehe C61: Prostatakarzinom). Ein Vergleich bisher vorliegender Schätzungen des RKI zeigt, dass insbesondere für Männer der Altersgruppe 60 bis 79 Jahre ein Anstieg der Gesamt-Krebsinzidenz und ein Rückgang bei den Männern im Alter über 80 Jahren zu verzeichnen ist (Vorverlagerung der Diagnose)."
hier zu finden (Seite 18): http://www.rki.de/cln_091/nn_205770/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/KID2008,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/KID2008.pdf

Weiter auf Seite 70:
"Die für Deutschland geschätzten Inzidenzzahlen verlaufen bis 2004 ansteigend. So hat sich die Zahl der jährlich für Deutschland geschätzten Neuerkrankungen beim Prostatakarzinom binnen acht Jahren mehr als verdoppelt. Dieser Anstieg kann größtenteils auf den Einsatz neuer Methoden in der Diagnostik (zum Beispiel der Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA)) zurückgeführt werden. Auch die Absenkung des mittleren Alters spricht für eine zeitlich vorverlegte Diagnosestellung. Ein Großteil der derzeit diagnostizierten Prostatakarzinome wäre ohne den PSA-Test und die bei positivem Befund nötige diagnostische Abklärung zu Lebzeiten nie gestellt worden. Schätzungen gehen davon aus, dass teilweise über 50 % der infolge eines PSA-Tests gestellten Karzinomdiagnosen zu Lebzeiten nie bekannt geworden wären."

Wenn man dann noch bedenkt, dass das Prostatakarzinom bezogen auf die Zahl der Erkrankungen die häufigste Krebsart bei Männern ist, erscheint der Verlauf logisch.

Tags:
, Krebsinzidenz, Prostata


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum