Zusammenhang zwischen Tinnitus und EHS? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 30.03.2009, 21:56 (vor 5523 Tagen) @ Doris

Landgrebe zeigt auf, dass überdurchschnittlich viele Probanden, die sich als elektrosensibel bezeichnen gleichzeitig an Tinnitus erkrankt sind (50.72% vs. 17.5%).

Das wundert mich nicht!

Begründung: Wer unter Tinnitus leidet kommt an Websites wie www.eurotinnitus.de nicht vorbei. Eurotinnitus wird von Pesché Jeannot gemacht, der zugleich engagierter Mobilfunkkritiker ist. Soll heißen: An Tinnitus Erkrankte stoßen im Internet häufig auf die These, dass Funkfelder an ihrem Leiden schuld sind, sie übernehmen diese These als die ihre, landen irgendwann bei Landgrebe in der ES-Probandengruppe, weil sie sich ja für ES halten (... mein Tinnitus kommt vom Funk), und der stellt dann den hohen Anteil von Tinnitus fest.

Oder anders gesagt: Durch die flächendeckende Verbreitung der These "Tinnitus kommt vom Funk" kommt es zu einem erheblichen "Selection Bias", weil die Leute vorab im großen Umfang (weltweit) regelrecht "vor-formatiert" werden. Beispiel: Würde einer bundesdeutsche ES untersuchen, könnte er bei diesen feststellen, dass die Meinung überproportional vorherrsche, das BfS sei eine korrupte Behörde. Dabei wäre auch dieses Resultat vorhersehbar, weil sich niemand der entsprechenden Dauerberieselung durch Rundmails, Websites, Referenten etc. entziehen kann. Wo und wie diese "Formatierung" der Leute überall Wirkung zeigt, ist mWn noch nicht untersucht worden. Kuddel hat noch einen anderen Zusammenhang entdeckt: ES haben auffallend häufig eine Affinität zu Öko.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Eurotinnitus


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