P. Hensinger empfiehlt ungeniert baubiologische Dienstleistungen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 01.06.2025, 14:27 (vor 2 Tagen) @ KI

Schon vor 20 Jahren waren maßgebende Mobilfunkgegner und Baubiologen teilweise verstrickt, seinerzeit aber unauffällig, da die Verstrickung als anrüchig galt. Mittlerweile haben sich die Wertvorstellungen verändert, kommerzielle Verflechtungen von Mobilfunkgegnern mit Profiteuren der Furcht vor Funkwellen werden so gut wie gar nicht mehr verdeckt. Ein bemerkenswertes Beispiel für diese neue Ungeniertheit lieferte Peter Hensinger in Waldmössingen ab.

Bevor Peter Hensinger sich als Freund der Baubiologie zu erkennen gab, betätigte er sich im Sportheim des SV Waldmössingen als Totengräber bei der Exhumierung einer Studienleiche.

Besonders eindrücklich zitierte er eine "Ärzte-Studie", nach der sich die Krebsrate im Umkreis von 400 Metern um Mobilfunkmasten innerhalb weniger Jahre verdoppelt bzw. verdreifacht habe.

Die besagte Studie ("Naila-Studie") ruht seit Ende 2004 friedlich im kühlen Grunde. Warum gräbt Hensinger diese Studienleiche nach rd. 20 Jahren plötzlich wieder aus? Ist das Zufall? Nein, aus meiner Sicht stehen hinter dem Wiederbelebungsversuch konkrete Absichten. Wie hier nachzulesen ist, versucht die Rechtsanwältin Sibylle Killinger die Grenzwerte der 26. BImSchV per Gerichtsbeschluss für ungültig erklären zu lassen. Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen, das am 12. Mai 2025 einen empfindlichen Rückschlag erlitt. Aber: Killinger hat in ihr wackliges Argumentationsgerüst schon früh die Naila-Studie eingebaut, mutmaßlich auf Empfehlung von Diagnose-Funk. Deshalb trommelt der Verein seit 2024 wieder für die Studienleiche und tischt seinen Anhängern in diesem Zusammenhang schön verpackt die Geschichten vom toten Hund auf.

Für den Alltag empfiehlt Hensinger konkrete Maßnahmen zur Reduktion der persönlichen Belastung: Mobiltelefone sollten nicht am Körper getragen und Wohnräume baubiologisch untersucht und „abgeschirmt“ werden.

Der Originaltext beim Schwarzwälder Boten lautet:

[...] Um die Jahrtausendwende habe die Bevölkerung die Masten verhindern wollen, nun seien sie aber da und der Zwang vorhanden, weil viel digitalisiert werde. Um in diesem Teufelskreis unbeschwert leben zu können, müsse ein Baubiologe aufgesucht werden. Mit relativ wenig Geld könne die Wohnung von Strahlung durch Sendemasten abgeschirmt werden. [...]

Sollte Hensinger diese Empfehlung tatsächlich ausgesprochen haben, bin ich ihm zu Dank verpflichtet. Denn seit langem hege ich den begründeten Verdacht, der Verein Diagnose-Funk ist eine verdeckt agierende Interessenvertretung der deutschen "Baubiologie". Dafür gibt es jede Menge Hinweise, viele davon hier im Forum dokumentiert, jedoch nur wenige handfeste Beweise. Ein bekannter Beweis ist der Umstand, dass der 1. Vorsitzende des Vereins eigenen Angaben zufolge "Baubiologe" ist und damit einem Interessenkonflikt unterliegt, da er vom Wirken des Vereins kommerziell profitieren könnte. Wenn nun Hensinger als 2. Vorsitzender des Vereins baubiologische Dienstleistungen öffentlich bewirbt, lassen sich beide Sprecher der Vereins Diagnose-Funk mit der Baubiologie konkret in interessengelenkte Verbindung bringen: Diagnose-Funk verbreitet gratis in der Bevölkerung irrationale Befürchtungen gegenüber Funkwellen aller Art, die Baubiologie baut mit ihren Dienstleistungen diese Befürchtungen gegen Honorar wieder zurück. So würde ich das Geschäftsmodell der Partner umschreiben. Bislang galt Hensinger wegen seiner vermögenden Ehefrau eher als Mäzen des Vereins.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baubiologie, Interessenkonflikt, Diagnose-Funk, Hensinger


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