Statistik: Not-Abbrüche von MRT-Scans (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.05.2025, 16:31 (vor 3 Tagen) @ H. Lamarr

Frage an ChatGPT: Gibt es statistische Angaben über Störfälle bei MRT-Untersuchungen, weil Patienten – aus welchen Gründen auch immer – den Notabbruch einer Untersuchung aktiviert haben?

Antwort: Im Bereich der Bildgebung werden Notabbrüche, bei denen Patient:innen die „Panic-Button“-Taste betätigen, meist unter den Schlagworten „aborted scans“ oder „incomplete scans“ erfasst. Es existieren zwar nur wenige Studien, die exakt auf das Betätigen des Not-Stopp-Knopfs abzielen, doch lässt sich aus den Abort-Raten wegen Angst oder Klaustrophobie ein guter Näherungswert gewinnen:

Sadigh et al. (2017) berichten, dass weltweit etwa 10 % aller MRT-Untersuchungen aufgrund von Angst oder Klaustrophobie abgebrochen werden. Das entspricht rund 2 Mio. abgebrochenen Untersuchungen pro Jahr und einem jährlichen wirtschaftlichen Schaden von etwa 1 Mrd. USD (institutionalrepository.aah.org).

In einer white-paper-basierten Vergleichsstudie wiesen Patienten in der Kontrollgruppe eine Abbruchrate von 2,89 % auf; durch begleitende Maßnahmen (Aromapflaster) ließen sich diese unvollständigen Scans auf 1,6 % senken (blog.beekley.com).

Eine Übersichtsstudie nennt einen Bereich von 0,5–14,5 % unvollständiger oder abgebrochener Scans infolge von Patientenangst bzw. Klaustrophobie (mriaudio.com).

Wikipedia fasst verschiedene Erhebungen auf Basis von Patientenbefragungen zusammen und nennt 4–20 % der Patient:innen, die sich vor oder während des Scans dermaßen eingeengt fühlen, dass sie ablehnen oder abbrechen (Wikipedia).

Fazit

Je nach Definition (vollständig abgebrochene Untersuchung vs. nur „unvollständiger Datensatz“) und Patient:innen-Population liegt die Rate der durch Patient:innen initiierten Notabbrüche typischerweise zwischen ca. 1 % und 10 %. Bei besonders ängstlichen oder klaustrophobischen Gruppen kann sie in Einzelfällen bis zu 15 % erreichen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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