Falls doch, hatte Prof. Leitgeb mal eine ähnliche Untersuchung gemacht und festgestellt, dass ein Proband die Verblindung umschiffen kann.
Sollten Sie 1 Probanden meinen, der die Versuchsbedingungen gezielt entblindet hat, darf ich auf drei berichtigen.
Leitgebs Epros-Schlafstudie in Deutschland (es gab die Studie auch in Österreich) hatte 20 Probanden, die ihre schweren Schlafstörungen auf HF-EMF-Exposition zurück führten. Leitgeb analysierte deren Schlaf mit einer explorativen Feldstudie im Doppelblind-Crossover-Design in ihrer häuslichen Umgebung in insgesamt 214 Nächten unter den vor Ort vorhandenen Feldbedingungen. D.h. die Probanden wurden geschont, indem sie auf keine Weise zusätzlich befeldet, sondern nachts mit einem Schirmbaldachin entfeldet wurden. Dabei kamen drei Varianten zur Anwendung:
► ein wirksamer Verum-"Elektrosmog"-Schirm
► ein unwirksamer Sham-Schirm, der visuell vom Verum-Schirm nicht zu unterscheiden war
► ungeschirmte Kontrollbedingung
Die Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf gesundheitsschädigende Einflüsse der hochfrequenten elektromagnetischen Immissionen auf den Schlaf, insbesondere auch nicht durch jene des Mobilfunks. Die Studie zeigte jedoch, dass subtile Auswirkungen hochfrequenter Immissionen auf das Einschlafverhalten möglich sind.
Bei drei Probanden konnte der Nachweis erbracht werden, dass sie sich über die Versuchsbedingungen Klarheit verschafft hatten. Ihre Ergebnisse mussten daher für die Untersuchung einer potentiell kausalen Wirkung der hochfrequenten Immissionen ausgeschlossen werden.
Quelle: Untersuchung der Schlafqualität bei elektrosensiblen Anwohnern von Basisstationen unter häuslichen Bedingungen
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Probanden, Basisstation, Leitgeb, EPROS