So funktioniert wissenschaftlich fundierte Risikobewertung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 09.06.2022, 21:32 (vor 698 Tagen)

Zwischen professioneller und unprofessioneller EMF-Risikobewertung liegen Welten. Deshalb werden BfS und Diagnose-Funk auf ewig uneins sein. Wie das BfS bei seiner EMF-Risikobewertung grundsätzlich vorgeht, hat das Amt jetzt auf zehn Seiten dokumentiert.

Die Kernaufgabe des BfS ist der Schutz des Menschen vor Schäden durch ionisierende und nichtionisierende Strahlung. Um diese erfüllen zu können, bewertet das BfS mögliche gesundheitsbezogene Risiken durch ionisierende oder nichtionisierende Strahlung. Die jüngste Ausgabe der Reihe Strahlenschutz-Standpunkt erklärt: Wie funktioniert die wissenschaftlich fundierte Risikobewertung im Strahlenschutz, wie genau wird das Risiko bewertet, welche Bedeutung hat die Vernetzung des BfS für seine Risikobewertung und welche Rolle spielt die Risikobewertung im Strahlenschutz.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

So funktioniert wissenschaftlich fundierte Risikobewertung

KlaKla, Freitag, 10.06.2022, 07:37 (vor 698 Tagen) @ H. Lamarr

Fazit

Das Bundesamt für Strahlenschutz ist die unabhängige wissenschaftliche Fachbehörde für den Strahlenschutz in Deutschland. Seine Kernaufgabe ist es, gemäß aktuellem Stand der Wissenschaft verlässliche Aussagen zu gesundheitsbezogenen Risiken durch Strahlung zu geben. Grundlage dafür sind die Abschätzung und die Bewertung des Expositions- und Gefährdungspotenzial sowie des Risikos durch Strahlung. Die Risikobewertung im Strahlenschutz fußt auf einer GESAMTSCHAU von epidemiologischen Studien, experimentellen Humanstudien, Tierstudien und In-vitro -Studien, deren Qualität und Aussagekraft nach definierten wissenschaftlichen Kriterien berücksichtigt werden. Das BfS zeigt hinsichtlich des Strahlenrisikos auch Unsicherheiten und Bereiche des Nichtwissens auf. Mit dieser Vorgehensweise wird insgesamt die Grundlage für ein wissenschaftlich fundiertes Risikomanagement geschaffen. Die breite im BfS vorhandene Fachkompetenz bildet die Basis dieser Wissenschaftlich fundierten Abschätzungen und Bewertungen. Zusätzlich profitiert das BfS herbei von seiner starken nationalen und internationalen Vernetzung.

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Meine Meinungsäußerung

So sieht Profit orientierte Risikobewertung aus

KlaKla, Freitag, 10.06.2022, 08:12 (vor 698 Tagen) @ KlaKla

Im Gegensatz dazu der Lobbyverein D-F aus Stuttgart. Sie filtern aus dem EMF-Portal, PubMed oder Springer „alarmierende“ Studien die ihnen Zweck dienlich erscheinen. Aktuell die Studie von Halil Baris Ozel, „The effects of base station as an electromagnetic radiation source on flower and cone yield and germination percentage in Pinus brutia Ten“.

D-F benutzt die Studie als Schuhlöffel um Journalisten auf sich aufmerksam zu machen und kostengünstig Werbung in eigener Sache zu betreiben. Ihre Botschaft, „Mobilfunkstrahlung ist schädlich. Das wissen wir bereits aus hunderten wissenschaftlichen Einzelstudien an Versuchstieren und an Zellkulturen. Das wissen wir auch aus dem umfangreichen STOA-Review, der letztes Jahr für die EU-Parlamentarier erstellt wurde“, sagt Jörn Gutbier ...

Ein Review welches Diagnose-Funk ins Deutsche übersetzt hat inkl. seines Vorwortes und diese in seinem Online-Shop anbietet für 24,90 Euro. Merkwürdigerweise, wird diese Piraterie sogar geduldet. Anders kann ich das Schweigen nicht werten.

Was sagt das BfS, Dr. Ketteler: zum STOA-Review?

• Die STOA hat diese Review (Übersichtsarbeit) in Auftrag gegeben. Diese Übersichtsarbeit ist allerdings nicht systematisch. Das heißt es wurde vorher keine Regeln und keine Qualitätskriterien festgelegt. Welche Arbeiten fließen in diese Übersichtsarbeit ein, welche werden begutachtet, keine Qualitätskriterien, wie gut, wissenschaftlich richtig die Arbeiten durchgeführt wurden.

Außerdem ist es so, dass im Disclamer dieser narrativen Übersichtsarbeit steht, dass diese Arbeit lediglich Ausdruck der Meinung der Autorin ist und nichts mit der STOA zu tun hat.

• Die Autorin bewertet ihre eigene Studie, was in der wissenschaftlichen Praxis nicht angesehen ist und nicht zur guten wissenschaftlichen Praxis zählt. Da diese Übersichtsarbeit in keiner begutachteten, von Experten begutachten, Zeitschrift veröffentlicht wurde, ist diese Übersichtsarbeit lediglich eine Meinung der Autorin und trägt nicht zum wissenschaftlichen Diskurs bei.

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Meine Meinungsäußerung

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