Bild der Frau: Munkeln & Raunen über Elektrosmog (Medien)
Am 30. April 2019 brachte "Bild der Frau" einen dieser gruseligen Artikel über angebliche Risiken des Elektrosmogs, die in aller Regel schon an einer scheinheiligen Fragestellung im Titel erkennbar sind. Diesmal lautete der Titel "Mythos oder Realität? Elektrosmog: Belastet er unsere Gesundheit?". Autorin Stephanie Brümmer googelte sich offensichtlich ihren Text zusammen, ließ dabei nicht einmal die veraltete Melatoninhypothese links liegen, und kam schlussendlich zu dem typischen Ergebnis von fachlich überforderten Schnellrechercheuren, nie nichts Genaues wissen man nicht. Und deshalb gibt auch Brümmer reichlich blödsinnige Vorsorgetipps, etwa den, Einrichtungsgegenstände aus Holz zu bevorzugen, da Metall Funkwellen reflektieren würden. Ein schwedisches Einrichtungshaus wird Brümmer in Anerkennung dieses physikalisch korrekten Unfugs vielleicht seine Ehrennadel in Silber zuerkennen. Qualifizierter Journalismus sieht jedenfalls anders aus, auch wenn wahrscheinlich niemand diesen von einem Blatt wie "Bild der Frau" erwartet. Die Emanzipation der Frauen, sie hat in der Regenbogenpresse noch eine lange Durststrecke vor sich.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –