Die Münchener Boulevardzeitung tz berichtete am 14.08.2010 von einem Unglück, eine Frau sprang wegen Morgellons aus einem Heißluftballon in den Tod. Hier ein Auszug daraus:
2008 begann ihr Leiden. Zunächst fühlte sie sich permanent unwohl, hatte starke, fast unerträgliche Gliederschmerzen. Antibiotika sowie eine Kur brachten keine Linderung. Nur wenige Monate danach bemerkte sie, dass ihr eine undefinierbare Faser zwischen Ring- und kleinem Finger wuchs. „Panisch rannte sie daraufhin von Arzt zu Arzt, wusste nicht, was sie tun sollte“, erinnert sich Rust. Der 73-Jährige berichtet, dass Mediziner eine nicht austherapierte Borreliose-Erkrankung als Ausgangsquelle vermuteten.
Im Borreliose-Centrum Augsburg gab es dann erste Theorien, dass Monika B. an „Morgellons“ erkrankt sein könnte. Auch Experten stehen bei dieser mysteriösen Erkrankung vor einem Rätsel. „Sie scheint sich nur in einer Vielzahl von Infektionen verschiedenster Art zu äußern“, erläuterte Dr. Carsten Nicolaus, ärztlicher Partner im Borreliose-Centrum Augsburg. Ihm zufolge haben Patienten mit dieser Faserkankheit oft das Problem, dass Ärzte die Quelle im psychiatrischen Bereich suchen. Da Patienten oft im Anfangsstadium von einem Kribbeln oder Bewegungen unter der Haut sprechen, aber Tests kein Ergebnis liefern, werde oftmals Parasitenwahn oder Dermatozoenwahn diagnostiziert. Erst wenn die typischen Erscheinungsbilder mit aufbrechenden Hautpartien und daraus herauswachsenden Fasern zum Vorschein treten, könne man von „Morgellons“ ausgehen. Diese Fasern seien anorganisch und könnten in den Farben blau, rot, schwarz und weiß aus der Haut wachsen. „Sogar das amerikanische FBI hat diese Fasern getestet, konnte das Material aber nicht identifizieren“, weiß Dr. Nicolaus.
Kommentar: Dieser Dr. Nicolaus scheint nicht mit gesundem Misstrauen ausgestattet zu sein. Wenn es stimmt, was die Zeitung berichtet, stemmt er sich gegen den Stand des seriösen Wissens und leistet mit seinen Behauptungen der weiteren Verbreitung von Morgellons als Phantomkrankheit Vorschub. Morgellons ist damit vergleichbar zu "Elektrosensibilität" (EHS), auch hier gibt es einige medizinische Geisterfahrer (niedergelassene Umweltärzte), die EHS als physische Krankheit einstufen und "behandeln".
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Verantwortungslos, Morgellons, Dermatozoenwahn