10'000 € Preisgeld: Die Macht der Strahlen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.08.2009, 00:47 (vor 5365 Tagen)

Der eine kann Wasser erspüren, der andere „Störfelder“ - viele glauben an übersinnliche Kräfte. Für den schlüssigen Beweis solcher Fähigkeiten bietet eine wissenschaftliche Jury 10.000 Euro. Der Tagesspiegel hat einen Kandidaten begleitet.

Mit folgender Textpassage habe ich ein Problem:

Insgesamt 13 Mal soll er die Tische abschreiten und das wassergefüllte Gefäß finden. Wenn er in sieben Fällen richtig liegt, ist das ein deutlich Hinweis darauf, dass es sich bei seiner berührungslosen Detektion von Wasser wirklich um eine Fähigkeit handelt, und nicht um Zufallstreffer. Schafft er zu einem späteren Termin noch einmal zehn aus 18, ist seine Fertigkeit nach den GWUP-Regeln erwiesen und er bekäme das Preisgeld. Bis jetzt hat das noch keiner der knapp 30 Kandidaten geschafft.

Sieben von 13 ist nach meiner Einschätzung keineswegs ein deutlicher Hinweis, sondern nur geringstmöglich über dem statistischen Mittelwert von 50 % Trefferquote. Allerdings: Ich bin kein Statistiker.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Esoterik, Erdstrahlen, GWUP, Preisgeld, Okkultismus, Störfelder, Verwerfung

10'000 € Preisgeld: Die Macht der Strahlen

Sektor3, Donnerstag, 20.08.2009, 08:51 (vor 5364 Tagen) @ H. Lamarr

Mit folgender Textpassage habe ich ein Problem:

Insgesamt 13 Mal soll er die Tische abschreiten und das wassergefüllte Gefäß finden. Wenn er in sieben Fällen richtig liegt, ist das ein deutlich Hinweis darauf, dass es sich bei seiner berührungslosen Detektion von Wasser wirklich um eine Fähigkeit handelt, und nicht um Zufallstreffer. Schafft er zu einem späteren Termin noch einmal zehn aus 18, ist seine Fertigkeit nach den GWUP-Regeln erwiesen und er bekäme das Preisgeld. Bis jetzt hat das noch keiner der knapp 30 Kandidaten geschafft.

Sieben von 13 ist nach meiner Einschätzung keineswegs ein deutlicher Hinweis, sondern nur geringstmöglich über dem statistischen Mittelwert von 50 % Trefferquote. Allerdings: Ich bin kein Statistiker.

Weiter oben im Text steht die Lösung:
"Er steht neben einer langen Tischreihe, auf der weiße Styroporbecher aufgereiht sind. Alle sind mit einem Deckel blickdicht verschlossen, alle sind leer. Außer einem, da ist Wasser drin."

10'000 € Preisgeld für zufallsnahes Können

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.08.2009, 18:01 (vor 5364 Tagen) @ Sektor3

Mit folgender Textpassage habe ich ein Problem:

Insgesamt 13 Mal soll er die Tische abschreiten und das wassergefüllte Gefäß finden. Wenn er in sieben Fällen richtig liegt, ist das ein deutlich Hinweis darauf, dass es sich bei seiner berührungslosen Detektion von Wasser wirklich um eine Fähigkeit handelt, und nicht um Zufallstreffer. Schafft er zu einem späteren Termin noch einmal zehn aus 18, ist seine Fertigkeit nach den GWUP-Regeln erwiesen und er bekäme das Preisgeld. Bis jetzt hat das noch keiner der knapp 30 Kandidaten geschafft.

Sieben von 13 ist nach meiner Einschätzung keineswegs ein deutlicher Hinweis, sondern nur geringstmöglich über dem statistischen Mittelwert von 50 % Trefferquote. Allerdings: Ich bin kein Statistiker.

Weiter oben im Text steht die Lösung:
"Er steht neben einer langen Tischreihe, auf der weiße Styroporbecher aufgereiht sind. Alle sind mit einem Deckel blickdicht verschlossen, alle sind leer. Außer einem, da ist Wasser drin."

Also mein Problem war nicht der Versuchsaufbau, sondern dass nur sieben richtige unter 13 Versuchen schon als deutlicher Hinweis fürs Können des Aquaexplorers gewertet werden. Aus dem Bauch heraus erscheint mir dies sehr wenig, zehn (oder mehr) von 13 wären mMn angemessen weit weg von Gefatter Zufall.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

10'000 € Preisgeld für zufallsnahes Können

Sektor3, Donnerstag, 20.08.2009, 18:47 (vor 5364 Tagen) @ H. Lamarr

Also mein Problem war nicht der Versuchsaufbau, sondern dass nur sieben richtige unter 13 Versuchen schon als deutlicher Hinweis fürs Können des Aquaexplorers gewertet werden. Aus dem Bauch heraus erscheint mir dies sehr wenig, zehn (oder mehr) von 13 wären mMn angemessen weit weg von Gefatter Zufall.

Aus dem Text geht leider nicht hervor, wie viele Becher genau dort sind. Einmal heißt es langer Tisch mit aufgereihten Bechern, ein ander Mal 7 Tische.

Ich bin auch kein Statistiker würde es aber so abschätzen:
Wenn 1 Becher pro Tisch steht, also 7, dann ist die Chance das 7 mal zu erraten
1 / (7*7*7*7*7*7*7) = 1 zu 823.543
Diese 7 richtigen Versuche in 13 Durchgängen zu erzielen würde ich (aus dem hohlen Bauch) mit 13/7 ansetzen.
Das wären dann 1 zu 443.446

Das dann nochmals bzw. bei mehreren Bechern pro Tisch würde dann schon eine sehr geringe Zufallswahrscheinlichkeit ergeben

10'000 € Preisgeld für zufallsfernes Können

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.08.2009, 19:39 (vor 5364 Tagen) @ Sektor3

Das dann nochmals bzw. bei mehreren Bechern pro Tisch würde dann schon eine sehr geringe Zufallswahrscheinlichkeit ergeben

Stimmt, da haben Sie recht. Mein Fehler: Es waren eben nicht, wie von mir irrtümlich angenommen, 13 Versuche, herauszubekommen, ob ein einzelner Becher nun jeweils mit Wasser gefüllt war oder nicht. Vermutlich ist bei mir die CPU infolge der mörderischen Temperaturen draußen heiß gelaufen ;-).

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

10'000 € Preisgeld: Die Macht der Strahlen

helmut @, Nürnberg, Samstag, 22.08.2009, 12:35 (vor 5362 Tagen) @ H. Lamarr

Zur Zeit dazu in EinsPlus verschiedene Sendungen

MfG
Helmut

TV-Tipp für 28. August: Der Holzschutzmittelskandal

H. Lamarr @, München, Montag, 24.08.2009, 19:57 (vor 5360 Tagen) @ helmut

Freitag | 28.08.2009 | Programm Eins-Plus
20.15 - 21.00 (45 min.) Stereo
betrifft: Holzschutzmittel-Opfer
Legal vergiftet, dann vergessen

Familie Brünnicke hatte 2003 ein Fertighaus gekauft. Große Freude, bis die Familie krank wurde. Experten stellten eine hohe Konzentration an giftigen Holzschutzmitteln fest. Familie Brünnicke zog aus, riss das Fertighaus ab.
Hatte nicht der Holzschutzmittelprozess der 1990er-Jahre die Gefahr sozusagen gebannt? Zwei Chemiemanager waren verurteilt worden. Doch der Bundesgerichtshof hob das Urteil später auf. Staatsanwalt Erich Schöndorf, damals Ankläger, sagt heute: "Die Geschichte geht weiter und fängt wieder von vorne an".
Es gibt Tausende von Holzschutzmittelgeschädigten, die damals krank wurden. Und es gibt neue Opfer. Der Film schlägt einen Bogen vom Frankfurter Holzschutzmittelprozess bis heute und beleuchtet anhand konkreter Beispiele die Auswirkungen und Folgen moderner Holzschutzmittel. "Was zählt ist nicht, ob unsere Mittel krank machen, sondern ob wir dafür haften", wird einer der damals im Frankfurter Holzschutzmittelprozess verurteilten Manager zitiert. Mirko Tomic prüft nach, ob Behörden, Industrie und Politik die Lehren aus einem der größten Umweltskandale der Bundesrepublik gezogen haben.

Kommentar: Nachdem sich Erich Schöndorf mit seinen Äußerungen zur Mobilfunkdebatte in meinen Augen nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, bin ich gespannt, ob sich mein ehemaliger "Held" in seinem Spezialgebiet besser schlägt als bei EMF-Themen. Einen Bonus hat er bei mir nicht mehr. Nachdem ich sein Buch von "Menschen und Ratten" noch mit der rosaroten Brille gelesen habe, schaue ich - ihm gegenüber misstrauisch geworden - diesmal genauer hin.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum