Coburg: BI akzeptiert stellenweise 1 mW/m² (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.08.2008, 22:26 (vor 5943 Tagen)

In Coburg tut sich merkwürdiges ...

Wie Weber betonte, wurde das Gutachten exakt nach den Vorgaben des ehemaligen Bürgerbegehrens "Sendeanlagen" in Auftrag gegeben. Nicht die Stadt, so unterstrich Hinterleitner, sondern der Gutachter selbst habe dann den Wert der maximalen Strahlungsbelastung im Freien von 100µW/m² auf 1000µW/m² erhöht. Seine Beweggründe müsse der Gutachter in einer von der Stadt geforderten Stellungnahme nun genauer erklären. Als "sehr erfreulich" bezeichnete es der stellvertretende Vorsitzende des mobilfunkkritischen Vereins, Norbert Denninger-Liebkopf, dass sich die Vorwürfe an die Stadtverwaltung nicht bestätigten. "Aus unserer Sicht sah es so aus, als hätte die Verwaltung den Vorsorgewert absichtlich höher angesetzt. Dieses Missverständnis konnten wir klären und wir haben für die Zukunft eine intensivere Kommunikation vereinbart." Ein erster Schritt dazu ist schon das Entgegenkommen der Bürgerinitiative, einem Ausweichen auf den höheren Wert in Einzelfällen zuzustimmen, wenn sich herausstellen würde, dass in manchen Stadtbereichen 100µW/m² aus versorgungstechnischen Gründen nicht ausreichen sollten. "Aber eine generelle Festsetzung der Strahlungsbelastung auf 1000 µW/m² ist aus gesundheitlicher Sicht nicht akzeptabel", so Kleilein. Man einigte sich darauf, sich nach der Stellungnahme des Gutachters wieder zusammenzusetzen.

Quelle: http://www.forum-mobilfunk.de/start.html

Kommentar: Meiner Erfahrung nach kümmern sich Betreiber beim Bau ihrer Sender nicht um die gnädig gewährte/verwehrte Zustimmung einer BI, da haben die Coburger aus meiner Sicht etwas missverstanden. Richtig Kummer macht mir aber der Satz von Kleilein: Aber eine generelle Festsetzung der Strahlungsbelastung auf 1000µW/m² ist aus gesundheitlicher Sicht nicht akzeptabel. Was bitte befähigt ihn dazu, so etwas zu behaupten? Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir das Stadium überwunden haben, wo Einzelne Hobbyforscher mit ihren persönlichen Grenzwertforderungen wichtig genommen werden. Da werden jetzt mit den von "enorm" angesetzten 1 mW/m² sowohl der Coburger-Appell erfüllt als auch die Forderung der BioInitiative und der alte Salzburger-Vorsorgewert. Und trotzdem wird noch immer ausgekeilt, wobei mir überhaupt nicht klar ist, ob sich die Betreiber in Coburg überhaupt auf das 1-mW/m²-Modell von enorm einlassen werden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Selbstüberschätzung, Willkür, Grenzwerte, Salzburger-Vorsorgewert, Standortkonzept, Enorm, Bürgerbegehren, Kleilein, Franken, Coburg

1 mW/m²

AnKa, Sonntag, 31.08.2008, 23:27 (vor 5943 Tagen) @ H. Lamarr

Nicht die Stadt, so unterstrich Hinterleitner, sondern der Gutachter selbst habe dann den Wert der maximalen Strahlungsbelastung im Freien von 100µW/m² auf 1000µW/m² erhöht.

Da werden jetzt mit den von "enorm" angesetzten 1 mW/m² sowohl der Coburger-Appell erfüllt als auch die Forderung der BioInitiative und der alte Salzburger-Vorsorgewert. Und trotzdem wird noch immer ausgekeilt, wobei mir überhaupt nicht klar ist, ob sich die Betreiber in Coburg überhaupt auf das 1-mW/m²-Modell von enorm einlassen werden.[/color]

Es wäre halt auch ein bisschen unglaubwürdig, wenn "enorm" den einen Auftrag mit einer Sicherheitsgrenze von 0,1 mW/m² abliefern würde, den anderen dann wieder mit 1 mW/m². Da wird man von Seiten dieser Firma schon aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit bei einem Wert bleiben müssen/wollen.

Was eine "BI", ein Laienverein also, sich da so Schlaues dazu ausdenkt, wird den "enorm"-Technikern letztlich egal sein. Ob die Techniker von "enorm" jedoch den Mut haben, mit den BI'lern einmal bezüglich der unbegründeten Forderung nach 0,1 mW/m² ordentlich Tacheles zu reden, ist wohl eher unwahrscheinlich. Denn BIs wie die Coburger stellen schließlich eine wichtige Marketing-Vorhut dar, die man sich nicht vergrätzen sollte.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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Bauleitplanung, Gutachten, Enorm

1 mW/m²

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.08.2008, 23:45 (vor 5943 Tagen) @ AnKa

Es wäre halt auch ein bisschen unglaubwürdig, wenn "enorm" den einen Auftrag mit einer Sicherheitsgrenze von 0,1 mW/m² abliefern würde, den anderen dann wieder mit 1 mW/m². Da wird man von Seiten dieser Firma schon aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit bei einem Wert bleiben müssen/wollen.

Das wäre dann aber ein eigentümliches Geschäftsmodell. Wahrscheinlicher halte ich diese Variante: enorm plant, was der Auftraggeber bestellt - und wenn sich dabei herausstellt, dass der Wunsch aufgrund topologischer Gegebenheiten unerfüllbar ist, dann setzen die von enorm den Wert eben automatisch höher an, bis es gerade so passt (Minimierung).

Was eine "BI", ein Laienverein also, sich da so Schlaues dazu ausdenkt, wird den "enorm"-Technikern letztlich egal sein. Ob die Techniker von "enorm" jedoch den Mut haben, mit den BI'lern einmal bezüglich der unbegründeten Forderung nach 0,1 mW/m² ordentlich Tacheles zu reden, ist wohl eher unwahrscheinlich. Denn BIs wie die Coburger stellen schließlich eine wichtige Marketing-Vorhut dar, die man sich nicht vergrätzen sollte.

Die Marketing-Überlegungen sind mit Sicherheit existent. So wie ich die beiden enorm-Macher einmal in München kennengelernt habe, traue ich denen aber schon zu, dass sie allzu entrückten Forderungen eine klare Absage erteilen.

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Enorm

1 mW/m²

AnKa, Montag, 01.09.2008, 22:14 (vor 5942 Tagen) @ H. Lamarr

Es wäre halt auch ein bisschen unglaubwürdig, wenn "enorm" den einen Auftrag mit einer Sicherheitsgrenze von 0,1 mW/m² abliefern würde, den anderen dann wieder mit 1 mW/m². Da wird man von Seiten dieser Firma schon aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit bei einem Wert bleiben müssen/wollen.


Das wäre dann aber ein eigentümliches Geschäftsmodell. Wahrscheinlicher halte ich diese Variante: enorm plant, was der Auftraggeber bestellt - und wenn sich dabei herausstellt, dass der Wunsch aufgrund topologischer Gegebenheiten unerfüllbar ist, dann setzen die von enorm den Wert eben automatisch höher an, bis es gerade so passt (Minimierung).

Ja, so kann man "Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'" auch ausdrücken.

Die Marketing-Überlegungen sind mit Sicherheit existent. So wie ich die beiden enorm-Macher einmal in München kennengelernt habe, traue ich denen aber schon zu, dass sie allzu entrückten Forderungen eine klare Absage erteilen.

Gibt's dafür ein Beispiel?

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Coburg: BI akzeptiert stellenweise 1 mW/m²

Karl, Montag, 01.09.2008, 13:27 (vor 5942 Tagen) @ H. Lamarr

Ein erster Schritt dazu ist schon das Entgegenkommen der Bürgerinitiative, einem Ausweichen auf den höheren Wert in Einzelfällen zuzustimmen, wenn sich herausstellen würde, dass in manchen Stadtbereichen 100µW/m² aus versorgungstechnischen Gründen nicht ausreichen sollten. "Aber eine generelle Festsetzung der Strahlungsbelastung auf 1000 µW/m² ist aus gesundheitlicher Sicht nicht akzeptabel", so Kleilein.

Ist doch Geschwätz. Entweder ist jedem 1 mW/m2 zuzumuten oder niemanden.
Eine Gemeinde die ihre Entscheidung von der Zustimmung der BI abhängig macht, macht sich lächerlich.
Die BI forderte gleiche Grenzwerte wie in Spanien. :clap: :clap:

Tags:
Vorsorgewert, Unsinn, Grenzwert, Willkür, Kleilein

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