Zurück in die DDR (Allgemein)

M. Hahn, Freitag, 24.11.2006, 14:30 (vor 6938 Tagen) @ Schutti

Es gab zwar keine privaten Betreiber aber zum Beispiel Radaranlagen die
teilweise irre Feldstärken erreichten.
Und sowas wie Umweltschutz war im Ostblock eher was konterrevolutionäres.

Schutti, das kam auch schonmal gehaltvoller.
Ein Radar ist ein Radar ist ein Radar. Und erzeugt starke Felder und das teilweise in Ost und teilweise in West.
Als Student hatte ich einmal Gelegenheit, eine Dienststelle des Meteorologischen Dienstes der DDR in ihrem Radarturm in Rostock-Warnemünde zu besichtigen. Ein Sektor des Radarschirms blieb dunkel. "Das ist wegen der hygienischen Vorschriften" sagte uns der Wetterfrosch. "In der Richtung liegt das Hochhaus vom Interhotel Warnemünde."

Gewisse Zweige des Umwelt- und Arbeitsschutzes liefen seinerzeit unter dem Begriff Umwelthygiene, Arbeitshygiene oder kurz Hygiene.
Der war nicht konterrevolutionär, sondern mit engagierten und kundigen Mitarbeitern bestückt,nicht anders als das heute der Fall ist. Allerings hat man hat dieses Gebiet aus Geld- und mancherlei anderen Mängeln oft genug sträflich vernachlässigt. Im Westen heißt so etwas wohl "Sachzwänge". Weil das bekannt und in Vielem buchstäblich offensichtlich war, gab es -wie in jeder autoritären Gesellschaft- einen Informationsdeckel da drauf und entsprechend Ärger für Nachfrager. Die konnten sich dann schon mal mit einem Vorwurf, der auf "konterrevolutionär" hinauslief, konfrontiert sehen. Das gleiche konnte engagierten Mitarbeitern der "Hygiene" passieren, wenn Sie sich zu stark gegen die "Sachzwänge" auflehnten.
Solche Verhältnisse haben wir zum Glück überwunden-oder?.

M. Hahn

P.S.
Ganz dunkel war er nicht der Sektor, ein paar dünne Striche am Anfang waren noch da. "Das Relais prellt." erklärte uns der Wetterfrosch. Sachzwang?


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