Deutschland bekommt Betriebszentrum für Satelliten-Netzwerk (Technik)

Gast, Dienstag, 25.11.2025, 00:25 (vor 1 Tag, 15 Stunden, 13 Min.)

Vodafone und AST SpaceMobile haben Deutschland als Standort für ihr Satelliten-Betriebszentrum ausgewählt. Die Operationszentrale soll in der Nähe von München oder Hannover entstehen – die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Vom Betriebszentrum aus soll das Satelliten-Netzwerk für ganz Europa technisch gesteuert, orchestriert und überwacht werden, um Mobilfunk-Netzbetreibern (MNOs) in ganz Europa Satelliten-Konnektivität zuzuweisen, damit diese mithilfe von Satelliten-Angeboten mobiles Breitband in unterversorgte Gebiete bringen oder beispielsweise Notdienste und Katastrophenhelfer unterstützen können.

AST SpaceMobile baut eines der ersten weltraumgestützten Breitband-Netze auf, das direkt von handelsüblichen Smartphones zugänglich ist und sowohl für kommerzielle als auch für behördliche Anwendungen konzipiert ist. Das heißt: Mit den Satelliten von AST SpaceMobile können Menschen in Gebieten ohne Mobilfunk-Abdeckung mit einem normalen 4G/5G-Smartphone nicht nur Videoanrufe tätigen und empfangen, sondern auch auf das Internet zugreifen und Online-Messenger nutzen. Im Gegensatz zu den heute vorherrschenden Satelliten-Diensten benötigen die Nutzer von AST SpaceMobile keine spezielle Satelliten-Schüssel, kein Satelliten-Terminal und kein teures Satelliten-Telefon, um Breitband-Verbindungen aus dem All zu nutzen.

Bereits vor einigen Monaten hatten Vodafone und AST Space Mobile in einem ersten Schritt das in Luxemburg angesiedelte Satelliten-Joint-Venture „SatCo“ gegründet. Das Unternehmen zielt darauf ab, einen skalierbaren europäischen Satelliten-Mobilfunk-Breitbanddienst für MNOs bereitzustellen, der allen europäischen Bürgern, Unternehmen und öffentlichen Organisationen zugutekommen soll. MNOs in 21 EU-Mitgliedstaaten und anderen europäischen Ländern haben bereits Interesse an der Nutzung des Dienstes bekundet, wobei der kommerzielle Start für 2026 geplant ist. Zum Vorhaben gehört auch eine zentrale Steuerungsmöglichkeit, die den Anforderungen europäischer Aufsichtsbehörden und Sicherheitsinitiativen entspricht. So lassen sich beispielsweise alle Telemetrie-, Tracking- und Steuerungsdaten-Verschlüsselungen für das S-Band (zur Verbindung von Smartphones aus dem Weltraum) als auch für das Q/V-Band (für Verbindungen zwischen Satelliten und Erdbodenstationen) schnell und jederzeit anpassen.

Auch die Modifikation von Dienstverschlüsselungsschlüsseln für die Kommunikation über den gesamten Kontinent ist möglich, ebenso die Aktivierung, Deaktivierung und Ausrichtung von Satelliten-Abdeckungskreisen in ganz Europa. Zusätzlich zu kommerziellem Mobilfunk-Breitband wird das Angebot öffentliche Schutz- und Katastrophenhilfe (PPDR) unterstützen. Dies geschieht durch die Bereitstellung zuverlässiger Breitband-Verbindungen aus dem Weltraum direkt zu den alltäglichen Smartphones und anderen Mobilfunk-Geräten von Notfallhelfern, selbst in den gefährlichsten und herausforderndsten Umgebungen.

Quelle: Vodafone-Pressemitteilung vom 7. November 2025

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