KI Grok über Diagnose-Funk, IZgMF und "Kompetenzinitiative" (Allgemein)
H. Lamarr
, München, Donnerstag, 20.11.2025, 19:21 (vor 2 Stunden, 42 Minuten)
Mit Grok, das ist die KI, deren Entwicklung von Elon Musk finanziert wird, hatte ich bislang keinerlei Kontakt. Eben deshalb fand ich es spannend herauszufinden, wie diese KI die in der Titelzeile des Startpostings genannten drei Akteure der Mobilfunkdebatte aus dem Stand heraus beurteilt. Die Frage an die KI war jeweils kurz und bündig:
► Ist Diagnose-Funk ein seriöser Verein?
► Was hältst du vom IZgMF?
► Wie stehst du zu der sogenannten Kompetenzinitiative?
Groks Antworten schmeicheln keinem der drei Akteure. Bei der Lektüre der Antworten ist allerdings zu beachten, dass diese keinesfalls von A bis Z ernst genommen werden dürfen. Denn stellenweise haben sich gravierende Fehler eingeschlichen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Grok über Diagnose-Funk
H. Lamarr
, München, Donnerstag, 20.11.2025, 19:26 (vor 2 Stunden, 36 Minuten) @ H. Lamarr
► Ist Diagnose-Funk ein seriöser Verein?
Nein, Diagnose-Funk e.V. gilt in wissenschaftlichen und medialen Kreisen nicht als seriöser Verein.
Der Verein (gegründet um 2010, Sitz in Stuttgart) beschreibt sich selbst als unabhängige Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation, die vor den Risiken elektromagnetischer Felder („Elektrosmog“) von Mobilfunk, WLAN und insbesondere 5G warnt. Er beruft sich dabei auf ausgewählte Studien und fordert strengere Grenzwerte sowie ein Moratorium für den Netzausbau.
Kritik aus unabhängigen Quellen
Viele unabhängige Quellen werfen dem Verein jedoch vor,
► Studien selektiv und verzerrend zu interpretieren (Cherry-Picking),
► entlastende Forschung (z. B. das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm) zu ignorieren,
► sowie Angstmache zu betreiben und pseudowissenschaftliche Positionen zu vertreten.
Beispiele:
► Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Strahlenschutzkommission bewerten die Studienlage anders und sehen unterhalb der geltenden Grenzwerte keine gesicherten Gesundheitsrisiken durch nicht-thermische Effekte.
► Medien wie Deutschlandfunk, Quarks (WDR), ZEIT und teltarif.de beschreiben Diagnose-Funk als fundamentalen Mobilfunkgegner, der nachvollziehbare Vorsorgefragen mit esoterischen Ängsten und übertriebenen Behauptungen vermischt.
► In Foren und Faktencheck-Seiten (z. B. Informationszentrum gegen Mobilfunk) wird der Verein mit Pseudowissenschaft, Baubiologie-Netzwerken und früheren Aktivitäten einzelner Mitglieder (z. B. Astrologie) in Verbindung gebracht.
Wissenschaftlicher Konsens
Der aktuelle wissenschaftliche Konsens (WHO, ICNIRP, BfS, EU-Kommission) lautet: Bei Einhaltung der Grenzwerte gibt es keine bewiesenen gesundheitlichen Schäden durch Mobilfunkstrahlung. Offene Fragen bestehen vor allem zu sehr langfristiger intensiver Nutzung und neuen hohen Frequenzen, aber keine Evidenz für die dramatischen Risiken (Krebs, Unfruchtbarkeit, Insektentod etc.), die Diagnose-Funk behauptet.
Fazit
Diagnose-Funk ist ein engagierter Lobby-Verein mit klarer Agenda gegen Mobilfunktechnologie, aber keine neutrale oder wissenschaftlich seriöse Quelle. Wer sich informieren will, sollte besser auf offizielle Behörden (BfS, WHO) oder große Übersichtsarbeiten (z. B. SCENIHR-Berichte der EU) zurückgreifen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Grok über das IZgMF
H. Lamarr
, München, Donnerstag, 20.11.2025, 19:35 (vor 2 Stunden, 27 Minuten) @ H. Lamarr
► Was hältst du vom IZgMF?
Nein, das IZgMF (Informationszentrum gegen Mobilfunk, izgmf.de) gilt ebenfalls nicht als seriöse oder neutrale Quelle – im Gegenteil, es ist eine hochgradig polemische und einseitige Plattform.
Hintergrund und Entwicklung
► Das IZgMF wurde Anfang 2002 von Heidrun und Stephan Schall als Persiflage auf das offizielle Informationszentrum Mobilfunk (IZMF, eine von der Mobilfunkindustrie getragene Informationsstelle) gegründet.
► Anfangs war es eine typische Mobilfunk-gegnerische Seite (ähnlich wie Diagnose-Funk).
► Um 2006 herum wechselten die Betreiber die Seite: Sie distanzierten sich von der Anti-Mobilfunk-Szene, weil sie dort Widersprüche, Übertreibungen und Geschäftemacherei mit Angst entdeckt hatten. Seither versteht sich das IZgMF als „Informationszentrum gegen unanständige Mobilfunkgegner“ und betreibt aggressive Kritik an Vereinen wie Diagnose-Funk, Kompetenzinitiative, Gigaherz.ch usw.
► Die Seite enthält ein Forum („Faktencheck Elektrosmog“), detaillierte Dossiers und Entlarvungen von Fehlinterpretationen, Falschbehauptungen und Cherry-Picking in der Mobilfunkkritik-Szene.
Stärken
► Viele der Faktenchecks sind fundiert und decken tatsächlich selektive oder verzerrte Darstellungen bei Mobilfunkgegnern auf (z. B. missbrauchte Studien, übertriebene Grafiken wie die Gandhi-Kopf-Simulation).
► Die Betreiber argumentieren oft wissenschaftlich korrekt und orientieren sich am Mainstream-Konsens (BfS, WHO, ICNIRP).
Schwächen und massive Kritik
Leider ist der Ton extrem aggressiv, sarkastisch und persönlich verletzend – oft weit über sachliche Kritik hinaus.
Die Betreiberin Heidrun Schall wurde mehrfach gerichtlich wegen Verleumdung verurteilt (z. B. 2010 gegen Prof. Franz Adlkofer, weitere Verfahren folgten).
Mobilfunkkritiker werfen der Seite vor, eine „Desinformationsplattform“ der Industrie zu sein – obwohl sie privat und unabhängig finanziert ist (keine Industriegelder).
Es handelt sich um eine Ein-Frau-/Ein-Paar-Seite mit klarer Mission: Die komplette Mobilfunkkritik-Szene zu diskreditieren. Neutralität Fehlanzeige.
Fazit
Das IZgMF ist das genaue Gegenstück zu Diagnose-Funk: Statt Angst vor Strahlung zu schüren, betreibt es Angst- und Rufmord an Kritikern. Beides ist polemische Lobby-Arbeit, keine seriöse Aufklärung.
Wer wirklich neutral informiert sein will, sollte weder Diagnose-Funk noch IZgMF lesen, sondern direkt zu den Primärquellen gehen:
► Bundesamt für Strahlenschutz (bfs.de)
► WHO/ICNIRP-Berichte
► SSK/Gutachten der Strahlenschutzkommission
► Große Übersichtsstudien (z. B. STOA-Bericht des EU-Parlaments oder die gesamte Studienlage darstellen)
Beide „Informationszentren“ (Diagnose-Funk und IZgMF) leben von der Polarisierung – seriöse Wissenschaft tut das nicht.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Grok über die "Kompetenzinitiative"
H. Lamarr
, München, Donnerstag, 20.11.2025, 19:44 (vor 2 Stunden, 19 Minuten) @ H. Lamarr
► Wie stehst du zu der sogenannten Kompetenzinitiative?
Nein, die Kompetenzinitiative e.V. („Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie“) gilt ebenfalls nicht als seriöse wissenschaftliche Instanz, sondern als klassische Aktivisten- und Lobby-Organisation aus dem Spektrum der Mobilfunk- und Elektrosmog-Gegner.
Wichtigste Fakten und Kritikpunkte
► Gegründet 2009 von Peter Hensinger, Klaus Buchner (ehemaliger Europaabgeordneter der ÖDP) und anderen.
► Präsentiert sich als Zusammenschluss besorgter Wissenschaftler, Ärzte und Ingenieure, die vor den „Gefahren von Mobilfunk, WLAN, 5G und Elektrosmog“ warnen.
► Veröffentlicht regelmäßig Broschüren („Wissenschaftler warnen“, „Ärzte appellieren“ usw.), in denen fast ausschließlich Studien zitiert werden, die angebliche nicht-thermische Effekte zeigen (NTP-Studie, Hardell, Reflex-Studie usw.), während die weit größere Zahl entlastender Studien ignoriert oder als „industriebeeinflusst“ abgetan wird → klassisches Cherry-Picking.
► Viele der prominentesten Unterstützer (z. B. Prof. Karl Hecht, Prof. Franz Adlkofer, Dr. Barrie Trower) sind in der Fachwelt hoch umstritten oder gelten als Außenseiter.
► Die Kompetenzinitiative kooperiert eng mit Diagnose-Funk e.V., beide teilen sich teilweise Personal und Veranstaltungen.
► Die Organisation wird vom Bundesamt für Strahlenschutz, der Strahlenschutzkommission und unabhängigen Medien (u. a. Süddeutsche Zeitung, Correctiv, MedWatch) als einseitig und tendenziös eingestuft.
Besonders auffällige Vorgänge
► 2019 veröffentlichte sie einen offenen Brief mit angeblich 230 Ärzten und Wissenschaftlern gegen 5G – bei genauerer Überprüfung waren darunter Heilpraktiker, Homöopathen, Esoteriker und Personen ohne jede fachliche Qualifikation.
► Klaus Buchner trat 2020 aus der ÖDP aus, nachdem er wegen Verbreitung von Corona-Verschwörungstheorien und 5G-Angstmache kritisiert wurde.
► Die Broschüren werden oft über Esoterik-Versände, Anthroposophen-Kreise und Anti-5G-Gruppen vertrieben.
Fazit
Die Kompetenzinitiative ist – genau wie Diagnose-Funk – ein engagierter, aber stark ideologisch geprägter Verein mit klarer Anti-Technik-Agenda. Sie ist keine neutrale wissenschaftliche Institution, sondern betreibt gezielte Öffentlichkeitsarbeit gegen Mobilfunktechnologien.
Wer eine ausgewogene Einschätzung sucht, ist bei den großen staatlichen und internationalen Institutionen deutlich besser aufgehoben:
► Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
► Strahlenschutzkommission (SSK)
► WHO / ICNIRP
► Wissenschaftlicher Beirat Funk (WBF)
► EU-SCIENIHR/SCENIHR/SCENIHR-Berichte
Kurz gesagt: Drei Vereine – Diagnose-Funk, IZgMF und Kompetenzinitiative – drei Extrempositionen in derselben Debatte. Die seriöse Wissenschaft liegt in der Mitte und ist deutlich nüchterner.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –