Gigaherz-Jakob mit Feuereifer (Medien)

H. Lamarr @, München, Samstag, 25.10.2025, 00:20 (vor 1 Tag, 10 Stunden, 54 Min.)

Wenn irgendwo in der Welt ein Mobilfunkmast in Flammen aufgeht, stehen nicht ohne Grund militante Mobilfunkgegner unter Verdacht. So auch in der Schweiz. Die Welt nimmt den Verdacht ziemlich gelassen zur Kenntnis. Nur ein hochbetagter Schweizer kämpft mit Feuereifer dagegen an.

Während Corona grassierte und das dusselige Gerücht umging, das Virus verbreite sich über 5G in alle Welt, hatten Brandanschläge auf Mobilfunkmasten Hochkonjunktur. Schon damals zürnte Gigaherz-Jakob (87) mit den Medien und bastelte sich allerlei Erklärungsversuche zurecht, um mutmaßliche Täter in seiner Gefolgschaft vom Tatverdacht zu befreien.

In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 2025 brannte nun abermals in der Schweiz ein Mobilfunksendemast, diesmal im Schützenbühl in Winterthur-Seen. Tags darauf berichtete der Tages-Anzeiger (TA) über den Vorfall mit dem Beitrag "Brand beschädigt Mast mit Mobilfunkantennen in Winterthur-Seen". Der kurze Artikel (267 Wörter) ist journalistisch einwandfrei und hat bis heute 23:30 Uhr keine Kommentare. Ich empfehle, zuerst den Artikel zu lesen und sich erst dann um das ulkige Echo zu kümmern.

Das sichtbare Echo fand am 24. Oktober hier statt. Es ist mit 1037 Wörtern fast 4-mal stärker als das Original! Und wie bei den Bränden zur Coronazeit beklagt Gigaherz-Jakob auch diesmal lauthals Rufmord. Neu ist, dass mit Hansueli Stettler ein zweiter von seiner Mission kolossal beseelter Mobilfunkgegner zu Wort kommt. Stettler hatte unter dem TA-Artikel einen Kommentar geschrieben, in dem er den Verein gigaherz.ch zur "Verbraucherorganisation" verklärte und sich ein bisschen im Ton vergriffen hat. Zu lesen ist der Leserbrief aber nicht beim Tages-Anzeiger, sondern im Artikel von Jakob. Ob der Text dort mit dem identisch ist, der beim TA ankam, lässt sich von außen nicht feststellen. Auf jeden Fall hat der TA den Kommentar von Stettler für anstößig befunden und die Veröffentlichung abgelehnt. Aus meiner Sicht war diese Reaktion etwas dünnhäutig, denn wer die Töne kennt, die Gigaherz-Jakob bei schlechter Laune gerne spuckt, der erkennt in Stettlers Kommentar ein geradezu literarisches Werk. Wie dem auch sei, auch die Absage des TA an Stettler kann man in Jakobs Artikel nachlesen.

Was Stettler und Jakob vom Stapel lassen ist im Grunde nur die Nabelschau von zwei erfolglosen und deshalb frustrierten Mobilfunkgegnern. Außer Mutmaßungen und Stuss bringen die beiden nichts vor. Mist, hätte ich das früher erkannt, dieses Posting wäre nie geschrieben worden! Aber weil es nun schon mal da ist, stelle ich es auch ein ... :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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