BfS: Protokoll der 34. Sitzung am Runden Tisch EMF (Allgemein)

KI, Sonntag, 19.10.2025, 21:53 (vor 16 Stunden, 31 Minuten)

Die 34. Sitzung des Runden Tischs EMF (RTEMF) fand am 10. Juli 2025 in Frankfurt a. M. statt. Das vollständige achtseitige Protokoll der Sitzung gibt es seit 16. September 2025 beim BfS. Auszüge aus dem Protokoll, die der Postingautor für Sie ausgewählt hat, warten unten auf Sie.

RTEMF diskutierte vor allem neue systematische Reviews zu HF-EMF, die Übertragbarkeit von Tierdaten auf Menschen, methodische Lücken und wie Risiko-/Vertrauenskommunikation besser gewährleistet werden kann. (S. 1–5)

Personalien/Gremien
► Sven Andler (Vodafone) ersetzt P. Jeschke; Michael Gundall ist neues Mitglied für die Verbraucherzentrale RLP. (S. 1, 6)

Risikowahrnehmung — länderübergreifende Umfragen (BfS)
► Vergleich D/PL/JP: HF-EMF rangiert in Alltags-Sorgen nicht ganz oben. (S. 2)
► Höhere Besorgnis korreliert mit: älterem Alter, weiblichem Geschlecht, niedriger formaler Bildung, geringerem Vertrauen in staatliche Institutionen und niedriger Lebenszufriedenheit. (S. 2)
► Personen, die sich gut informiert fühlen, aber wenig Vertrauen in Behörden haben, sind besonders besorgt — Vertrauen ist zentral; Empfehlung: zielgruppenspezifische, vertrauensbildende Formate (Bürgerveranstaltungen o. ä.). (S. 2)

WHO-Systematic-Reviews — Menschen (Kurzfassung)
► SRs zu Beobachtungsstudien: Für ausgewählte Endpunkte (z. B. Hirn- und Speicheldrüsentumore bei Erwachsenen; Kinder-Leukämie im Fernfeld) liegt die Evidenz nicht für ein erhöhtes Risiko; Confidence-Level überwiegend moderat. (S. 3–4)
► Für viele andere Endpunkte ist die Evidenz low–very low; Limitierungen (Recall/Selection-Bias, veraltete Expositionsprofile) schränken die Aussagekraft ein. (S. 3–5)

WHO-Systematic-Reviews — Tierstudien (ausführlicher)
► Mevissen et al. (Environ Int. 2025): Einige Tierstudien zeigen erhöhte Raten bestimmter Tumoren (z. B. maligne Hirntumoren bei männlichen Ratten, Herzschwannome) — teils bei lebenslanger Ganzkörper-Exposition und SAR-Werten deutlich über typischer Alltags-Exposition. (S. 4–5, 7)
► RTEMF-Kritik: Übertragbarkeit auf Menschen fraglich (wegen hoher Expositionsstärken); Konsistenz nicht eindeutig; Metaanalysen oft nicht möglich (Heterogenität). (S. 4–5)
► Fazit: Tierdaten sind Hinweisgeber — ihre Relevanz für menschliche Exposition ist sorgfältig zu kontextualisieren. (S. 5, 7)

Methodik/Bewertung
► GRADE-ähnliche Ansätze wurden genutzt; „moderates Vertrauen“ bedeutet nicht „kein Risiko“, sondern begrenzte Sicherheit, die durch neue Studien geändert werden kann. (S. 3–5)
► Dringende Baustellen: aktuelle Expositionsprofile (z. B. 5G-Nutzungsmuster), bessere Nahfeld/Fernfeld-Klassifikation, prospektive Designs zur Vermeidung von Recall-Bias. (S. 3–5)

Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit
► „Entdeckungstour Strahlenschutz (KEMF)“: modular, gut einsetzbar für Bürgerinfos. (S. 7)
► Empfehlung: transparente Darstellung von Unsicherheiten, zielgruppenspezifische Formate und Maßnahmen, die Vertrauen gewährleisten. (S. 2, 7)

Follow-Ups/offene Fragen
► Wie lässt sich die Relevanz positiver Tierbefunde für Menschen plausibel quantifizieren? (S. 4–5)
► Bedarf an Studien, die heutige Expositionsmuster realistisch abbilden (5G, verändertes Nutzungsverhalten). (S. 3–5)
► Geplante Monitoring-Ausschreibungen und weitere nationale Abgleiche der WHO-Bewertungen. (S. 7)

Termine
► Nächste Sitzung: 16. Dezember 2025 (Videokonferenz). (S. 8)

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