Starlink: Exposition von Menschen durch Bodenstationen (Technik)
Die staatliche französische Funknetzagentur ANFR hat die Exposition durch elektromagnetische Wellen gemessen, die von der Satellitenschüssel ausgeht, mit der Starlink-Bodenstationen die Verbindung zu Starlink-Satelliten gewährleistet. Die Firma SpaceX stattet Abonnenten des Starlink-Internetdienstes mit solchen Bodenstationen aus. Die in unterschiedlichen Abständen von der Antenne innerhalb und außerhalb des Funkstrahls gemessenen Werte sind alle unterhalb des Grenzwerts von 61 V/m.
Das Starlink-Satellitennetzwerk besteht aus mehreren tausend kleinen Satelliten, die von SpaceX in einer niedrigen Umlaufbahn in 550 km Entfernung von der Erde ausgesetzt wurden. Die Satelliten sind deshalb nicht geostationär, sondern bewegen sich entlang ihrer Umlaufbahnen schnell am Himmel. Aus diesem Grund muss die Antenne einer Bodenstation auf den nächstgelegenen Satelliten ausrichtet und nachgeführt werden, was automatisch mit einer motorgetriebenen Mechanik geschieht. Eine Starlink-Antenne sendet und empfängt. Sie kann überall installiert werden, aber immer im Freien, da sie eine ungehinderte Sicht auf einen großen Teil des Himmels benötigt, um mit den Satelliten in Verbindung zu bleiben.
Die Messungen wurden in verschiedenen Abständen von der Antenne (50 cm, 1 m und 2 m) durchgeführt, während die Antenne ununterbrochen sendete.
► Die höchste Feldstärke von 9 V/m wurde in 1 m Abstand von der Antenne inmitten der Strahlachse festgestellt.
► Dieser Maximalwert nimmt mit zunehmender Entfernung der Messsonde von der Antenne sehr schnell ab, da sich die Ausrichtung des Strahls während der Messung schnell ändert. In 2 m Abstand wurden an allen Messpunkten nicht mehr als 0,7 V/m gemessen.
► Messwerte außerhalb des Strahls jedoch allesamt in der Nähe der Satellitenschüssel genommen sind sehr niedrig und liegen unter 1 V/m.
Die Messungen zeigten, ein Hindernis im Funkstrahl, das die Verbindung zwischen Antenne und Satellit unterbricht, stoppt zugleich die Ausstrahlung von Funkwellen durch die Antenne. Bei der Durchführung der Messungen wurde deshalb darauf geachtet die Messsonde so zu positionieren, dass der Funkstrahl der Antenne nicht zu stark gestört wird. Wegen der automatischen Abschalteinrichtung im Sendebetrieb ist es unwahrscheinlich, dass ein Mensch dem gemessenen Wert von 9 V/m über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist.
Zum Messprotokoll der ANFR (PDF, 15 Seiten, französisch).
Hintergrund
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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